"Rock am Ring" demnächst in Mönchengladbach?
Mönchengladbach. Kommt "Rock am Ring" nach Mönchengladbach? „Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Es gibt noch keine Form der Zusage. Und ich möchte auch niemanden unter Druck setzen.“ Marek Lieberberg, der mit seiner gleichnamigen Konzertagentur unter anderem „Rock am Ring“ veranstaltet, ist im Gespräch mit der WZ zunächst zurückhaltend.
Insgesamt gebe es sechs Optionen, wo das mehrtägige Festival künftig stattfinden könne, nachdem der neue Nürburgring-Betreiber letzte Woche die Verträge gekündigt hatte.
Doch dann wird Lieberberg deutlicher: „Mönchengladbach wäre mein Favorit.“ Der Platz — gemeint ist das JHQ-Gelände im Stadtteil Rheindahlen — könne mit seiner Einbettung in die Natur reizvoller nicht sein. „Dort könnte man sicherlich das schönste Festival Deutschlands realisieren.“
Und auch in Sachen Infrastruktur hat Lieberberg keine Bedenken: „Ich glaube, dass ein Festival in der Größenordnung wie ,Rock am Ring’ dort machbar ist.“ Das Gelände habe „weit bessere Voraussetzungen als 99 Prozent aller anderen Festivalflächen in Deutschland“. Am Nürburgring habe man beispielsweise immer mit „beengten Verhältnissen“ und einer schwierigen An- und Abfahrtsituation zu kämpfen gehabt. „In Mönchengladbach hingegen stünden große Flächen, auf denen gecampt und geparkt werden könnte, zur Verfügung.“
Ein weiteres Plus ist aus Lieberbergs Sicht das „perfekte Einzugsgebiet“. Und: „Nordrhein-Westfalen hatte seit Jahrzehnten kein großes Open-Air-Festival mehr.“ Der Veranstalter möchte jedoch weder die Stadt noch die politisch Handelnden in Mönchengladbach unter Druck setzen: „Das muss jetzt alles seinen Gang gehen. Und wir haben auch noch etwas Zeit, bis eine Entscheidung für das kommende Jahr getroffen werden muss. Meist gehen wir im Herbst in den Vorverkauf.“
Oberbürgermeister Norbert Bude bestätigt auf WZ-Anfrage, dass es bereits zwei Gesprächsrunden mit Marek Lieberberg gegeben habe und mittlerweile auch ein Antrag für „ein Festival in der Größenordnung von ,Rock am Ring’“ bei der Stadtverwaltung vorliegt. Dieser Antrag werde „wie alle anderen Ideen für das Gelände intensiv bearbeitet“, so Bude weiter.
Derzeit liefen unter anderem Prüfungen hinsichtlich Natur- und Emissionsschutz. „Die Ergebnisse liegen mir noch nicht vor“, sagt Bude, „so dass ich noch nicht beurteilen kann, ob ein Festival dieser Größenordnung genehmigungsfähig wäre“. Wenn die Ergebnisse vorliegen, soll es zeitnah eine weitere Gesprächsrunde geben.
Und der OB betont: Zum einen ist der Eigentümer des Geländes der Bund, zum anderen ist das eine politische Entscheidung. Ob diese bereits in der konstituierenden Ratssitzung oder erst nach der Sommerpause getroffen werden könne, sei noch nicht absehbar.