Bald schon Festival im JHQ?
Es könnte schneller Musik-Events auf dem Gelände geben als erwartet.
Mönchengladbach. Er holte Guns ’n’ Roses, Sting oder Shakira in den Gladbacher Hockeypark. Jetzt will Konzert-Veranstalter Michael „Micky“ Hilgers sein erstes Festival im Rheindahlener Hauptquartier auf die Beine stellen. „Es ist noch viel hätte, könnte, sollte dabei“, sagt der Geschäftsführer des Hockeyparks. Aber trotzdem könnte es mit der Nachnutzung des verlassenen Militärgeländes schneller gehen als erwartet.
Angesichts der dort vom Land geplanten Ansiedlung von 400 Flüchtlingen hatte die Politik im jüngsten Stadtrat noch die Stadtverwaltung beauftragt, auf jeden Fall parallel weiter mit Hilgers, aber auch dem Veranstalter von „Rock am Ring“, der Marek Lieberberg Konzertagentur (MLK), übermögliche Musikveranstaltungen zu verhandeln. Jetzt könnte schon im Mai der Vorverkauf fürs erste Festival starten.
Anfang September könnten dann schon 20 000 bis 25 000 Musik-Fans auf dem Rasen vor dem Big House feiern, in dem einst die ranghöchsten Soldaten saßen. Hilgers hat „zwei drei Anfragen, die noch laufen“. Mehr will er noch nicht sagen.
Nur, dass es sich um „zwei verschiedene Musikrichtungen handelt“, es aber „weder Heavy Metal noch Klassik ist“. Man brauche „Mainstream, um so viele Besucher zu bekommen“. Zwei oder drei Headliner, insgesamt fünf Bands sollen es sein.
Wenn er ein Ja von den Bands bekomme, dann wolle er auf jeden Fall schon alle Voraussetzungen geschaffen haben. Es gehe um „die Größenordnung Bands“, die normalerweise schon den Sommer komplett gebucht haben. „Bei einem Okay müsste ich sofort in den Verkauf.“
Deshalb hat Hilgers bereits mit der Besitzerin des Geländes, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), verhandelt. Sie habe ihm schon „eine Zusage signalisiert“. Auf schriftliche Unterlagen warte er noch.
Der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde, der morgen tagt, muss noch sein Okay geben. Das ausgeguckte Festival-Areal liegt in Teilen in oder am Rand von Naturschutzzonen. Deshalb ist eine „naturschutzrechtliche Befreiung“ notwendig. Ein Gutachten über die Auswirkungen auf empfindliche Tierarten wird erarbeitet. Sollten sie Anfang September geschützt werden müssen, muss Hilgers das bei seinen Planungen einbeziehen.
Ansonsten gibt es die Auflage, durch Zäune sicherzustellen, dass weder Besucher noch Personal beim Festival Naturschutzbereiche betreten können. Dem Bauordnungsamt muss Hilgers außerdem, wie üblich, ein Sicherheitskonzept vorlegen. Auch ein Lärmschutzgutachten ist notwendig. „Dürfte aber kein Problem sein. Das ist ja weit vom Schuss.“
Für ein erstes Festival hätte Hilgers in diesem Jahr den Vorteil, die Infrastruktur des Bundesjugendlagers des Technischen Hilfswerks nutzen zu können. Für Anfang August werden 5000 Jugendliche und 500 Betreuer aus ganz Deutschland im JHQ erwartet. „Da liegen beispielsweise die Stromleitungen“, sagt Hilgers, „das ist ein wichtiges Thema.“ Alles neu zu installieren, „täte bei den Kosten weh“.
Sollte es 2014 nicht mit dem Festival klappen, sieht Hilgers auf jeden Fall alle Voraussetzungen für 2015 geschaffen. Höhere Investitionen, wie etwa für Leitungen, könnten dann kompensiert werden, indem mehr als nur eine Veranstaltung im JHQ laufen könnte.