Rotes Kreuz sucht dringend neue Blutspender
Die Zahl der Blutspenden sinkt kontinuierlich — vor allem bei jungen Menschen fehlt die Bereitschaft.
Viersen. Im Jahr 2012 waren es noch 1867 Blutspender, die der DRK-Ortsverein Viersen bei den insgesamt 20 Blutspendeterminen in Viersen, Dülken und Süchteln zählte. Ein Jahr später fiel die Zahl auf 1756 Spender und im vergangenen Jahr waren es 1612 Menschen, die Blut spendeten. Zwar gab es 2014 auch 124 Erstspender — im Jahr 2013 waren es allerdings 136 Erstspender — aber nichtsdestotrotz geht die Zahl der Menschen, die mit ihrem Blut das Leben anderer retten, zurück.
„Früher gehörte es einfach zum guten Ton, Blut zu spenden. Wir haben viele ältere Spender, aber die jüngeren fehlen. Das Bewusstsein dafür ist nicht mehr vorhanden. Junge Leute haben die Thematik Blutspende nicht so auf dem Schirm“, erklärt sich Paul Mackes, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Viersen, den Rückgang der Spender.
Daher war der Ortsverein jetzt umso stolzer, dass man aktuell 37 Blutspender für ihre langjährige Treue ehren konnte. Edmund Klüttgens und Eitel Eberhard Gründer haben beide sogar je 150 Mal Blut gespendet. „Für mich ist das kein wahnsinnsgroßer Aufwand, aber für andere ist es eine große Hilfe“, bemerkt Gründer, der vor 50 Jahren mit der Blutspende anfing und auch weiterhin Blut spenden will.
Paul Mackes, DRK-Ortsverein Viersen
Klüttgens war gerade 18 Jahre alt, als er das erste Mal seinen roten Lebenssaft abgab. „Der kleine Pieks ist kein Problem. Hauptsache ich kann anderen Menschen helfen“, betont der Viersener, der ebenfalls weiterhin zur Blutspende geht. Da es keine Altersbeschränkung mehr gibt, wie es noch vor einigen Jahren üblich war, können Bürger spenden, solange es ihre eigene Gesundheit erlaubt. Bei den Blutspenden, die durch das Ärzteteam des DRK-Blutspendedienstes Breitscheid durchgeführt werden, kümmert sich der Ortsverein um die Verpflegung der Spender. Dies ist dabei eine Aufgabe der Arbeitskreise.
Zu den Arbeitskreisen, die 20 Mitglieder zählen, kommt der Bereitschaftsdienst mit seinen 30 Mitgliedern. Diese ehrenamtlichen Helfer „stellen den Sanitätsdienst bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen und sind ebenso im Katastrophenschutz aktiv“, erläutert Bereitschaftsleiter Torsten Inhetpanhuys. Vor dem Hintergrund, dass sich die Einsätze durch die gestiegenen Sicherheitskonzepte der diversen Veranstaltungen erhöhen, benötigt der Ortsverein dringend weitere ehrenamtliche Helfer. „Jeder ab 16 Jahren kann mitmachen. Unsere Ausbildungen sind dabei kostenfrei und reichen vom Ersthelfer bis zum Rettungssanitäter“, informiert Marc Kreis, der stellvertretende Bereitschaftsleiter. Und auch Menschen mit Handicap finden ihren Platz bei den ehrenamtlichen Helfern. Inhetpanhuys steht Interessierten zur Verfügung (Telefon 0173 3677007).
Bei der aktuellen Blutspenderehrung gab es für den Bereitschaftsdienst einen Grund zum Strahlen. Pfarrer Roland Klugmann segnete den neuen Wagen des Bereitschaftsdienstes ein. Ein gebrauchter VW Crafter ersetzt ab sofort den nicht mehr über den TÜV gegangenen Ford Mondeo.