Satanisten-Mord: Täter vorerst weiter eingesperrt
Daniel R., der 2001 mit seiner Ex-Frau einen Mann ermordete und zerstückelte, kommt nicht auf freien Fuß.
Mönchengladbach/Rheydt. Der Bochumer Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann hat Rechtsmittel eingelegt — und zwar in Form der sofortigen Beschwerde. „Ich gehe davon aus, dass der Mann nach wie vor eine Gefahr darstellt“, sagte er am Montag. Vor 13 Jahren hatte Daniel R. (heute 36 Jahre) gemeinsam mit seiner damaligen Frau Manuela (heute 33 Jahre) in Witten einen 33-Jährigen in die Wohnung gelockt und mit Hammerschlägen und Messerstichen umgebracht. Anschließend hatte das Paar die Leiche mit einer Machete zerstückelt.
Vor dem zuständigen Bochumer Landgericht hatte das Paar eine bizarre und respektlose Show abgezogen und behauptet, der Mord sei ihnen von Satan befohlen worden. Im Januar 2002 wurden beide zu Freiheitsstrafen verurteilt, Daniel R. zu 15 Jahren und Manuela R. zu 13 Jahren. Manuela R. ist inzwischen wieder frei, Daniel R. wird weiterhin in der LVR-Klinik an der Heinrich-Pesch-Straße in Rheydt verwahrt. Da er sich einer freiwilligen Therapie unterzogen und sich zur Tat bekannt hatte, war ihm von einem psychiatrischen Gutachter bescheinigt worden, von ihm gehe keine Gefahr mehr aus.
Das Mönchengladbacher Landgericht hatte sich der Einschätzung angeschlossen und entschieden, dass sich die Unterbringung damit erledigt habe. „Unser Landgericht war in diesem Fall zuständig, weil Daniel R. im Maßregelvollzug der LVR-Klinik einsitzt“, erklärte Gerichtssprecher Martin Alberring.
Es habe einen Anhörungstermin in Mönchengladbach gegeben — mit Richtern, dem vom Gericht beauftragten Gutachter, der Staatsanwaltschaft Bochum, Klinikärzten und dem Rechtsanwalt des Mörders. Nachdem nun Oberstaatsanwalt Bachmann Rechtsmittel eingelegt habe, müsse letztlich das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheiden.
„Das wird eine Weile dauern“, sagte Martin Alberring. Das Gericht wird seine Entscheidung treffen. „Dann geht Daniel R. entweder sofort zurück in die Forensik — oder er kommt am gleichen Tag frei.“ Martin Alberring geht davon aus, dass das Düsseldorfer Oberlandesgericht im Januar oder Februar sein Urteil fällen wird.