Schaffrath Stiftung unterstützt Palliativstation für Kinder
Mönchengladbach. „Jonas fühlt sich hier wohl. Manchmal will er gar nicht wieder weg“, sagt seine Mutter Claudia Lienen. Der Zwölfjährige ist schwerstbehindert und muss ständig betreut werden.
Die Bedürfnisse seiner Mutter und seiner Geschwister kommen dabei oft zu kurz. Da kommt die „Insel Tobi“ im Krankenhaus Neuwerk ins Spiel. Dort werden unheilbar kranke Kinder und Jugendliche betreut, wenn der Rest der Familie eine Auszeit braucht.
In dieser Kinderpalliativstation werden die oft mehrfach behinderten Kinder durch ein Team von zehn Pflegekräften rund um die Uhr versorgt und werden zusätzlich zur medizinischen Betreuung auch seelsorgerisch und pflegerisch von einer festen Bezugsperson begleitet. „So können sich Kinder und Familie von ihrem Alltag erholen“, sagt Dr. Wolfgang Müller, Chefarzt der Kinderklinik im Krankenhaus Neuwerk. Dort wurden drei speziell eingerichtete Patientenzimmer geschaffen.
Seit kurzem gibt es außerdem einen „Snoezelraum“ (niederländisch für schnuppern und schlummern) mit Wasserbett, beruhigender Musik und einer farbigen Wassersäule. In diesem Zimmer können die Kinder spielen und entspannen.
Möglich wurde all das durch die Arbeit des Fördervereins der „Insel Tobi“, der sich um Spenden kümmert, mit denen die Zimmer eingerichtet wurden, aber auch größtenteils die Personalkosten für die Pflegekräfte finanziert werden.
Mehrere 100 000 Euro wurden seit 2009, als die Einrichtung gegründet wurde, bereits gesammelt. Nun hat die Schaffrath-Stiftung das Projekt mit einer Spende von 10 000 Euro unterstützt.
Dass es dazu kam, ist vor allem Michaela Hölzle zu verdanken. Die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins stellte den Kontakt her. Sie hatte im Internet erfahren, dass es die Stiftung gibt. „Ich habe sie dann einfach angeschrieben, und es hat funktioniert“, sagt sie.
Die Krankenkassen beteiligen sich nur mit einem geringen Betrag an den Kosten für die Unterbringung von Behinderten. „Sie zahlen 1150 Euro im Jahr für eine Kurzzeitpflege“, sagt die leitende Pflegekraft Monika Berten.
Die drei Patientenzimmer sind vor allem in den Schulferien mehr als ausgelastet. Der Förderverein will sich jetzt um eine gleichmäßigere Belegung kümmern. Mögliche Gäste sind bereits volljährige Patienten der Kinderklinik, deren Familien nicht mehr an die Schulferien gebunden sind.