Schon wieder soll ein Vater Kinder missbraucht haben
Ermittler sprechen von einem sehr schweren Fall.
Mönchengladbach. In diesem Monat hat es am Mönchengladbacher Landgericht bereits ein Urteil gegen einen Vater gegeben, der gestanden hatte, seine Tochter über zwei Jahre hinweg missbraucht zu haben. Für sieben Jahre schickten die Richter Klaus N. ins Gefängnis.
Am Donnerstag startet wieder ein Prozess gegen einen Vater, der seine Tochter und die seiner damaligen Lebensgefährtin aus einer früheren Beziehung missbraucht haben soll. Er hat im Ermittlungsverfahren die Vorwürfe weitgehend eingeräumt und sitzt in Untersuchungshaft.
Schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, die seine Schutzbefohlenen waren, dazu die Herstellung von Kinderpornos, beides in 29 Fällen, und den Besitz weiterer Kinderpornos als Bilder und Videos wirft ihm die Anklage vor.
Das Bundeskriminalamt war ihm auf die Spur gekommen, weil es gegen einen anderen Mann wegen Kinderpornografie ermittelte. Bei ihm fanden die Ermittler Bilder und Videos der Taten aus Mönchengladbach und konnten die Spur bis zu Achim Sch. (32) zurückverfolgen. Am 6. Juni beschlagnahmten sie seine Computerausrüstung, die WZ berichtete.
Sie fanden auf Festplatten und anderen Speichermedien nicht nur die Bilder der 29 angeklagten Taten, sondern weitere 13 778 Bilddateien mit Kinderpornografie und 550 einschlägige Videos. Teilweise waren die Bilder doppelt vorhanden. Die Beamten konnten 8695 unterschiedliche Dateien ausmachen.
Die Tochter des Mannes ist Ende 2007 geboren. Seine damalige Lebensgefährtin hatte noch eine Tochter, die im September 2004 geboren worden war. Zwischen Anfang September 2010 und Anfang Juni 2012, dem Zeitpunkt, wo er aufflog, soll es eine Vielzahl von sexuellen Übergriffen gegeben haben — zunächst auf das ältere Mädchen, später auch auf seine eigene Tochter.
Die 29 jetzt angeklagten Taten waren diejenigen, die die Ermittler rekonstruieren konnten. Bilder oder Videos gibt es laut Anklage von Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr. Außerdem soll er zahlreiche Bilder von den Geschlechtsteilen der Mädchen gemacht und an andere Personen weitergegeben haben.
Bislang sind drei Prozesstage bis Weihnachten vorgesehen, so der zuständige Richter.