Schürenweg: 560 Unterschriften gegen Verkehrslärm
Stadtmitte-Anwohner sind sauer. Die Bezirksvertretung fordert: Verwaltung und Bürger müssen miteinander reden.
Mönchengladbach. Die Menschen in der Interessengemeinschaft (IG) Schürenweg lassen nicht locker. Im Gegenteil. Sie gehen in die Offensive und verlangen von der Politik schon beinahe ultimativ, endlich etwas gegen "zuviel Verkehrslärm und zuviel Abgase" zu tun.
Höchstpersönlich nahm OB Norbert Bude (SPD) am Mittwoch von den Sprechern der Gruppe, Frank Sentis und Thomas Glasmacher, die Unterschriften von 560 Betroffenen entgegen. Sentis: "Herr Bude hat im Wahlkampf für ,Mit den Menschen, gemeinsam für unsere Stadt’ geworben, jetzt messen wir ihn daran."
Wenige Stunden später protestierten 80 Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit Plakaten und Transparenten für ihr Anliegen vor den Politikern der Bezirksvertretung Stadtmitte. Die befassten sich mit dem Thema.
Anwohner von Bergstraße, Schürenweg, Marienburger-, Metzenweg, Nicodemstraße wehren sich vehement gegen die ihrer Ansicht nach zu hohe Verkehrsbelastung in ihrem Wohngebiet. Mehr als 20 000 Fahrzeuge rollten hier täglich durch.
Sentis sagt: "Wir haben ein Maßnahmenbündel an konstruktiven Lösungsvorschlägen erarbeitet, die kostengünstig, schnell und effizient umgesetzt werden könnten. Unsere Lösungen leiten den Verkehr auf Autobahnen, Bundes- bzw. Landstraßen, ohne andere Wohngebiete zu belasten."
Stattdessen wolle die Stadt das "reine Wohngebiet" und damit die genannten Straßen im neuen Verkehrsentwicklungsplan zu einer Hauptverkehrsstraße "mit Verbindungsfunktion sowohl zwischen den Stadtteilen als auch zur Aufnahme des Durchgangs- und Schwerlastverkehrs" mit weit mehr als den heutigen 20 000 Fahrzeugbewegungen pro Tag umqualifizieren. "Dagegen wehren wir uns", betont Sentis.
Auf mehreren Seiten weist der Fachbereich Stadtentwicklung/Planung Forderungen der IG zurück. Ein Anschluss der Viersener Straße an die A 52, der viel Blech umleiten würde, sei nicht bezahlbar. Eine neue Trasse, die die Kaldenkirchener- mit der Viersener Straße verbindet, ebenso. Die führe nicht zu einer Entlastung des Schürenweg. Außerdem gebe es ökologische Bedenken, auch Steinkäuze seien betroffen. Ein Lkw-Verbot für Nicodemstraße/Schürenweg fällt bei den Stadtleuten ebenfalls durch.
Aber wohl nicht mehr lange: Die Bezirksvertretung Stadtmitte forderte die Verwaltung um OB Bude auf, sich jetzt mit den Leuten vom Schürenweg an einen Tisch zu setzen. Das "Ping-Pong-Spiel" müsse ein Ende haben.