Schützen sorgen sich um ihre Zukunft

Die Bruderschaft in Dahl hat Probleme, Aktive zu binden. Das gilt auch für andere Vereine im Ort.

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Kurt Kochen ist bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“. Man kennt ihn als humorvollen Schiedsrichter, der 46 Jahre lang unzählige Fußballspiele im Raum Gladbach und Viersen gepfiffen hat, als Minister des Bezirkskönigs bei den Schützenbruderschaften 2016 und im direkten Umfeld seiner St.-Hubertus-Bruderschaft. Kürzlich feierte die Dahler Schützenbruderschaft die Krönungsmesse für den neuen Schützenkönig und anschließend im engen Kreis die Hubertusfeier.

Eigentlich alles positive Begleiterscheinungen. Doch weit gefehlt. Kochen, der viermal Schützenkönig seiner Bruderschaft war, hat Sorgen um das Sommerbrauchtum in Dahl. Die Schützenbruderschaft von 1888 hat in den letzten Jahren viele Mitglieder verloren. Aktuell sind es nur noch 35 Aktive. „Zu wenig“, meint Kochen. „Nach der kürzlichen Abmeldung einer weiteren starken Gruppe haben wir wirkliche Existenzprobleme.“ Die Königsgruppe hat sich deshalb bereiterklärt, bei Terminschwierigkeiten den Schützenkönig zu vertreten.

Kurt Kochen, Schützenkönig

Das Dorf hat einige Probleme, wie Kochen erzählt: „Es gibt keine Wirtschaften mehr, der Fußballverein wurde aufgelöst, und die Dahler Schule befindet sich auch nicht mehr im Ort. Neue Mitbürger im Dorf interessieren sich nicht für unser Brauchtum, dabei benötigen wir dringend aktive Männer in allen Altersklassen mit Liebe zum Schützenbrauchtum.“ Das Bemühen um neue Schützenbrüder läuft derzeit ins Leere. Doch zunächst denkt Kochen positiv. Für das Volks- und Heimatfest im Juni hat er das Programm bereits fertig, und für das Jubiläumsjahr 2018, wenn die Bruderschaft 130-jähriges Bestehen feiern will, möchte er noch einmal den Königsvogel schießen. „Falls aber dafür bereits Männer bereitstehen, schieße ich auch für das Jahr 2017 auf den Vogel.“

Wer Interesse hat, den Schützenbrüdern zu helfen und auch aktiv mitzumachen, kann Kurt Kochen anrufen — unter 02161/834021.