Sorgen bereitet nur der Nachwuchs

Karnevalisten des MKV ziehen beim Fischessen zufrieden Bilanz.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. „Es war eine einmalige Zeit, in der ich viel über mich gelernt habe.“ So beschrieb Prinzessin Niersia Andrea ihre Gefühle nach der Karnevalssession. Und das, obwohl ihr Prinz Markus II. sie erst überreden musste, Prinzessin zu werden. Er sprach vom einzigartigen Gladbach, das dem Zugmotto „Perle vom Niederrhein“ gerecht werde.

Mit dieser emotionalen Bilanz traf das Prinzenpaar beim traditionellen Fischessen am Abend des Aschermittwoch im „Handelshof“ wohl in das Herz der meisten rund 120 anwesenden Karnevalsfreunde. Höhepunkt der jecken Tage war natürlich der Veilchendienstagszug (VDZ).

Bernd Gothe, Chef des Mönchengladbacher Karnevals-Verbands (MKV), sagte in seinem Resümee, die Idee, den Geroplatz in den Zugweg einzubeziehen, sei gut angekommen. „Die Tribünen waren ausverkauft. Und bei der Party nach dem Zug war das Zelt rappelvoll.“ Für Oberbürgermeister Norbert Bude war es „eine der schönsten Sessionen“, die mit einer Dauer von 100 Tagen besonders lang war.

Gothe wäre nicht Gothe, wenn er nicht auch Kritisches gesehen hätte. Das Komasaufen von Jugendlichen sei zwar in diesem Jahr nicht so schlimm gewesen wie früher, trotzdem wolle man etwas dagegen tun. „Wir wollen im nächsten Jahr einen Zugwagen dazu bauen und auch alkoholfreies Bier ausschenken“, sagte Gothe. Er regte an, bei den Karnevalssitzungen auch auf Neues und Eigenes zu setzen, statt nur Künstler einzukaufen. Trotzdem brauche man natürlich Geld.

Der Karnevalschef lobte, dass der Freundeskreis Gladbacher Karneval wieder mehr Mitglieder habe. Die Zahlen könne und müsse man aber noch steigern. Das gelte ebenfalls für die Zahl der Kinderprinzenpaare in den Karnevalsgesellschaften. Leider würden viele Eltern ihre Kinder im Karneval nicht so unterstützen, wie die des Kinderprinzenpaares Felix I. und Lorena I. „Viele Gesellschaften haben kein Kinderprinzenpaar, obwohl dort insgesamt rund 600 junge Menschen aktiv sind“, sagte Gothe.