SPD-Programm blickt vom Kind zum Senior
SPD-Programm blickt vom Kind zum Senior
Mönchengladbach. 20 Seiten hat der Entwurf des SPD-Programms für die Kommunalwahl. „Es ist keine Wünsch-dir-was-Liste, sondern stellt den Menschen in fünf Lebensphasen vom Kind bis zum Senior in den Mittelpunkt“, sagt SPD-Mann Felix Heinrichs — von vielen als zukünftiger Fraktionsvorsitzender gehandelt. Dabei sieht er vor allem bei drei Schwerpunkten klare Unterschiede zu anderen Parteien.
„Wir wollen Bildung dort verbessern, wo wir als Kommune Einfluss haben“, sagt Heinrichs. Das gelte in der Ausgestaltung besonders für die Lenagruppen, also die an Kindergärten angegliederten Tagesbetreuungen in separaten Räumen, für die Ganztagsbetreuung an Grundschulen und für die Einführung des Ganztags in der Sekundarstufe 1.
Gerade bei den Ogatas passt der SPD der Schlüssel von Betreuern zu Kindern nicht. „25 Kinder in einer Gruppe, das ist uns zu viel“, sagt die Mönchengladbacher Parteivorsitzende Angela Tillmann, „wir wollen auf jeden Fall weniger.“ Erstens um die Qualität der Betreuung zu erhöhen. Zweitens, weil dann dem Elternwunsch nach Ganztagsbetreuung auch schon entsprochen werden könne, wenn an der Schule seiner Kinder vielleicht erst 18 Mädchen und Jungen auf einer Warteliste für eine Gruppe stünden.
Das Problem der abgewiesenen Schüler an Gesamtschulen wollen man nicht aussitzen, bis die Zahl der Kinder angesichts des gesellschaftlichen Wandels insgesamt sinkt. Tillmann: „Weitere Züge an Schulen sind denkbar.“ Man wolle auf jeden Fall „längeres gemeinsames Lernen wie an Gesamt- und Sekundarschulen, und wir wollen Inklusion“, so Heinrichs.
„Beim Verkehr wollen wir einerseits Sicherheit, Lärm- und Emissionsschutz für die Anwohner“, sagt Heinrichs. Andererseits wolle man die Existenz der Unternehmen in den innerstädtischen Gewerbegebieten nicht in Gefahr bringen. Es sei ein „Spagat“. Es gebe Pläne wie den Luftreinhalteplan, die man weiterentwickeln müsse. „Weil der Verkehr sich nicht so entwickelt, wie wir es gerne hätten.“
Gleichzeitig wolle man den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärken und nicht nur den Zustand der Radwege verbessern, sondern auch eine Netzstruktur erreichen. In ersterem unterscheide man sich deutlich von der FDP, die die grüne Welle für Autos und gegen den Vorrang von Bussen fordere. Beim zweiten Punkt sei man zwar nah bei den Grünen, aber im Gegensatz zu ihnen stelle man sich nicht gegen Bauprojekte, so Heinrichs.
Die Wirtschaft fördern, Arbeitsplatz schaffen, das will auch die SPD. Aber der Fokus gehört für sie weniger auf Ansiedlungen von Riesenunternehmen als vielmehr auf der Förderung des Mittelstands. „Dabei kann die Hochschule Impulsgeber sein“, sagt Heinrichs. Dass Studenten die Stadt nicht wieder verlassen, sondern ihr Potenzial als Arbeitgeber erkannt wird, sei wichtig. Die Gruppe der 18- bis 25—Jährigen können wir offenbar derzeit nicht in der Stadt halten. Das müsse sich ändern, zum Beispiel indem man Kreativen helfe, sich anzusiedeln.