Sportmuffel werden fit gemacht
Bildungsträger und Sportvereine sollen kooperieren.
Mönchengladbach. Übergewichtige Kinder, junge Leute, die ständig am Computer sitzen — Björn Eckert will viel bewegen. Zwei Jahre lang finanziert das Land NRW seine halbe Stelle beim Stadtsportbund im Rahmen des Landesprogramms „NRW bewegt“. Das soll durch die verstärkte Kooperation von Sportvereinen mit Bildungsträgern erreicht werden. „Das setzt schon im Kindergarten an“, sagt der 30-jährige Diplom-Sportwissenschaftler von der Sporthochschule Köln.
Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder soll möglichst früh gefördert werden. „Viele der modernen Lebensumstände wirken dem entgegen“, sagt er. So beispielsweise die dicht bebauten Innenstädte, in denen es keinen bzw. kaum Platz zum Spielen mehr gibt. Fünf „Bewegungs-Kindergärten“ gibt es bereits in Mönchengladbach, fünf sind in der Zertifizierung.
Andere Kitas können sich von Eckert beraten lassen, inwieweit die Zusammenarbeit mit einem bestehenden Sportverein sinnvoll beziehungsweise möglich ist. Er ist aber auch Ansprechpartner für Einrichtungen der Kinderpflege und für Offene Ganztagsschulen.
Deshalb hat der Sportwissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem städtischen Schulamt die sechs Träger der 29 Ganztagsschulen der Stadt angeschrieben und ihr Sport-Angebot sowie ihren Sportbedarf abgefragt. Dabei kam heraus: Einige haben lediglich ein Sportangebot, andere dagegen bis zu neun.
Außerdem erhielten die Sportvereine — derzeit rund 220 — Post von Eckert. Abgefragt wurde das Angebot für Kinder und Jugendliche. Wegen der offenen Ganztagschulen, die die Mädchen und Jungen den ganzen Tag betreuen und einspannen, erleben viele Sportvereine, dass ihre Angebote nicht mehr nachgefragt werden. Von Kooperationen hätten Schulen und Vereine gleichermaßen etwas.
Eckert ist mit der Auswertung fast durch und schätzt: „Mehr als 100 Vereine kommen für eine Kooperation mit Schulen infrage.“ So wie die Tischtennis-Abteilung des DJK Rheydt 08, die mit der Grundschule Mülfort-Dohr zusammenarbeitet.
Vermittelt werden meist Vereine in der Nähe der Schulen. Eckert macht sich dann auch für entsprechende Trainingszeiten in den Hallen stark. Sollte es an der Qualifikation der Übungsleiter mangeln, kann der Gladbacher Sportbund Weiterbildungen vermitteln. „Ein Problem bleibt, dass viele Trainer nachmittags berufstätig sind“, sagt er. Kontaktstelle beim Stadtsportbund: Tel. MG 29 43 90.