Sportplatz Lürrip: Wassermassen verärgern Kleingärtner

Seit Donnerstag haben zwölf Vereinsmitglieder in Lürrip versucht, Wasser aus ihrer Anlage zu pumpen. Immer wieder drückte es vom Sportplatz nebenan nach. Von der Stadt fühlten sich die Lürriper alleine gelassen.

Mönchengladbach. Eine Woge der Wut durchflutet derzeit die Reihen der Kleingärtner in Lürrip. Der Grund dazu zeigte sich am vergangenen Donnerstag ebenfalls als Woge. Die ist mittlerweile zwar wieder geglättet. Ein Grund für Ärger jedoch ist noch da: in Form von Wassermassen, die sich über einen Sportplatz und die benachbarten Gärten ergossen haben und geblieben sind.

"Seit Donnerstag hat die Stadt uns in keiner Weise geholfen", klagt Erwin Kreuzberg, Vorsitzender des Kleingartenvereins Lürrip. Der nahe gelegene Sportplatz stehe seit den Starkregenfällen der vergangenen Woche unter Wasser. Dieses Wasser drücke in die Kleingartenanlage hinein. "Mit zwölf Leuten stehen wir seitdem an den Pumpen, eine ist uns heute morgen abgeschmiert", klagt der 69-Jährige.

Geholfen habe es bisher wenig. "Das Ärgerliche ist das Verhalten der Stadt und der offiziellen Stellen." Zwar seien Vertreter des Kreisverbands vor Ort gewesen und hätten sich ein Bild der Lage gemacht. Kreuzberg: "Sogar zweimal." Aber geholfen worden sei den Kleingärtnern nicht. "Auch die Feuerwehr sagt zu uns, man wolle uns ja helfen, aber es fehle der eindeutige Auftrag der Stadt."

Seit sieben Jahren hat Kreuzberg einen Garten in der Anlage. Andere Mitglieder ziehen seit mehr als 30 Jahren Zierblumen und Gemüse auf dem Gelände. "Das ist jetzt alles kaputt, das kann man nur noch untergraben."

Von der Gartenbewertung der Stadt Mönchengladbach, die in drei Wochen stattfindet, will sich der Verein jedenfalls abmelden. "Das Schlimmste ist, dass man sich dann noch blöde Sprüche anhören muss, wenn man bei der Stadt anruft."

Harald Weuthen, Leiter des zuständigen Sportamts, ist erst gestern Morgen über die Situation informiert worden. "Ich kann den Ärger gut verstehen, die Situation dort sieht wirklich böse aus." Er habe sich nach Bekanntwerden der Informationen sofort selbst ein Bild von der Lage gemacht. "Der Sportplatz in der Nähe des Gladbachs steht an mindestens zwei Stellen bis zu 20 Zentimeter unter Wasser."

Er bedauere, dass der verantwortliche Platzwart auch erst recht spät informiert worden sei und zuerst davon ausging, dass das Wasser von selbst versickern würde. Daher sei zunächst nichts unternommen worden. Auch Platzwart Wolfgang Vuellot zeigte sich beim Ortstermin am Montag betroffen.

Das Gespräch mit den Kleingärtern will Weuthen noch suchen. "Auch muss geklärt werden, wie es zu diesen Wassermassen an dieser Stelle kommen konnte", so der Amtsleiter. Zwar stamme das Wasser in den Kleingärten nicht alleine vom Sportplatz, außerdem sei der Grundwasserspiegel nahe des Baches sowieso schon ziemlich hoch. "Doch das alleine kann nicht die Ursache sein."

Etwas konnte Weuthen jedoch umgehend in die Wege leiten: Auf kurzem Dienstweg rückte am Montag in der Mittagszeit die Feuerwehr an und half Platzwart Vuellot, das Wasser vom Sportplatz abzupumpen.