Gericht: Viersener soll auf Dealer eingestochen haben

Am Dienstag begann der Prozess gegen ein Pärchen wegen versuchten Mordes.

Mönchengladbach. "Das ist dafür, dass du meinen Bruder in den Knast gebracht hast." Diesen Satz soll ein 46-jähriger Viersener gesagt haben, als er im Dezember vergangenen Jahres einen Gladbacher Dealer in seiner Wohnung niederstach. Seit gestern steht der Viersener mit einer 38 Jahre alten Gladbacherin wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Nach Ansicht der Staatsanwälte hat das Pärchen das Opfer an der Dessauer Straße mit dem Vorsatz aufgesucht, es zu töten. Die beiden sollen vorgegeben haben, Heroin kaufen zu wollen.

Zweimal soll der Mann mit dem 15 Zentimeter langen Messer auf G. eingestochen haben. Der Lunge des Opfers wurde durchstochen, sein Herz nur um zwei Zentimeter verfehlt. Das Opfer schaffte es noch, dem Angreifer das Messer wegzunehmen. Der Täter wollte nach Ansicht der Anklage von seiner Begleiterin daraufhin ein zweites Messer aus einer mitgebrachten Jutetasche haben. Doch der verletzte Gladbacher schlug das Duo mit dem dem Täter entrissenen Messer in die Flucht. Auf den Krankenwagen wartete das Opfer vor dem Haus: Er fürchtete, die Polizei könne in die Wohnung kommen und das Heroin finden.

In der Verhandlung bestritt die Frau gestern, das Messer in ihrer Jutetasche gehabt zu haben. Sie habe nur plötzlich die Rangelei der beiden Männern gesehen. Ihr damaliger Begleiter blieb bei der Darstellung, dass nicht er den Gladbacher angegriffen habe, vielmehr sei es andersherum gewesen, also Notwehr. Der Prozess wird am 9.Juni fortgesetzt.