Stadt hilft Eltern bei der Kindererziehung

Politiker sollen die Verträge mit mehreren Hilfsorganisationen verlängern.

Foto: Archiv

Mönchengladbach. Die Stadt Gladbach will dafür sorgen, dass auch in Zukunft benachteiligten Familien geholfen werden kann. Deshalb soll ein Ende des Monats auslaufender Vertrag mit der Evangelischen Jugend- und Familienhilfe Kaarst um drei Jahre verlängert werden. Der Hauptausschuss empfahl jetzt dem Rat, einer neuen Vereinbarung über die sogenannten sozialpädagogische Familienhilfe und Erziehungsbeistandschaft zuzustimmen.

Die Kosten dafür sollen von aktuell 38,90 je Stunde auf 42,13 Euro steigen. Diese Erhöhung entspricht laut Verwaltung den tariflichen Bestimmungen. Die Stadt müsste dann künftig jährlich knapp 295 000 Euro aufbringen. Das wären circa 22 000 Euro mehr als bisher.

Hauptaufgabe dieser Hilfe ist es, Eltern und ihren Kindern bei der Erziehung zu helfen, ihnen bei Konflikten und in Krisen zur Seite zu stehen. Bei Bedarf begleiten die Sozialpädagogen die Betroffenen auch zu Ämtern oder anderen Institutionen. Außerdem versuchen sie, ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Die Erfahrung aus den vergangenen sieben Jahren der Zusammenarbeit mit der Kaarster Jugend- und Familienhilfe hat gezeigt, dass es durch diese Unterstützung beispielsweise vermieden werden kann, Kinder in einem Heim unterzubringen.

Welche Familien diese Unterstützung bekommen, soll das städtische Jugendamt in jedem Einzelfall entscheiden. Die Behörde ist zu dieser Familienhilfe gesetzlich verpflichtet. Wenn sie nicht an ein externes Unternehmen vergeben wird, müssten sich die städtischen Mitarbeiter darum kümmern, denen das aber wegen ihrer Arbeitsüberlastung abgenommen werden soll.

Der Hauptausschuss empfahl dem Rat auch, die psychosoziale Begleitung von älteren Menschen weiterhin an mehrere soziale Institutionen zu vergeben. Das sind die ambulanten Dienste der Stadt, die Arbeiterwohlfahrt (Awo), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Mönchengladbach sowie die Pari-Sozial/Gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste. Hier soll der Stundenlohn um 3,50 auf 27,40 Euro steigen. Dadurch würden der Stadt in diesem Jahr zusätzliche Kosten in Höhe von rund 13 500 Euro entstehen.

Die psychosoziale Begleitung gibt es in Gladbach seit 16 Jahren. Sie soll älteren Menschen dabei helfen, dass sie weiter selbstständig in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben können. Dazu gehört auch, die Angehörigen, die sie pflegen, zu entlasten. Die Sozialarbeiter besuchen die Senioren zu Hause, gehen mit ihnen auch zu Ärzten oder Behörden. Für diese Aufgaben sind dreieinhalb Stellen eingerichtet. Die Mitarbeiter treffen sich vier Mal im Jahr, um sich in einem Arbeitskreis über ihre Erfahrungen auszutauschen.