Stadt plant einen Sportpark in Rheydt
Sie hofft auf Zuschüsse des Bundes. Politiker bremsen allerdings.
Mönchengladbach. Im Fördertopf liegen 100 Millionen Euro. Das klingt nach viel. Doch weil alle Kommunen in Deutschland auf das Geld zugreifen können, ist die Chance überschaubar, zu den Auserwählten zu gehören. Trotzdem will Mönchengladbach versuchen, diese Zuschüsse anzuzapfen. „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ heißt das Bundesprogramm, das helfen soll, das stark sanierungsbedürftige RSV-Stadion, angrenzende Sport- und Wegeflächen und das Grenzlandstadion zum Sportpark Rheydt zu entwickeln.
Einen Förderantrag hat die Verwaltung beim zuständigen Bundesamt gestellt. „Die Chance, das wir zum Zuge kommen, ist nicht groß. Aber wir wollen sie nutzen“, sagt der für Sport zuständige Beigeordnete Gert Fischer.
Wer nun erwartet hat, dass ihm Gladbachs Politiker begeistert auf die Schulter klopfen, sieht sich eher getäuscht. Ein großer Teil nimmt Pläne und Förderantrag zur Kenntnis — mehr nicht. „Wir werden es uns angucken“, zumindest das verspricht der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs.
Weshalb diese Reserviertheit? Man will nicht in eine Teilplanung einsteigen, ohne das große Ganze zu berücksichtigen. Und dazu zählt vor allem das weitläufige Gelände des Polizeipräsidiums, das 2017 von der Polizei geräumt wird.
Dieses Areal gehört dem Land, das es auf den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) übertragen hat. Damit die Stadt auf dessen Planung Zugriff hat, wurde der Rahmenplan „Grenzlandstadion/Polizeipräsidium“ entwickelt. Es sollen Wohnung für Studenten entstehen, Ateliers für Künstler, Werkstätten für Handwerker. Und der Sport soll integriert werden.
Dass es für Letzteres alleine Pläne gibt, stört politische Kreise. Deren Bedenken hofft Fischer zerstreuen zu können: „Wir haben uns am Rahmenplan gehalten“, sagt er. Den Förderkriterien des Bundes entsprechen die Entwürfe, weil auch städtebauliche Akzente gesetzt werden. Funsport, Fitnessbereiche, eine Rheydter Sportmeile — alles das ist geplant. Die Gesamtkosten: etwa 7,3 Millionen Euro.