Versuchter Mord auf A 61: Angeklagter bestreitet Tat

Der Gladbacher soll einen Kölner verfolgt und absichtlich einen Unfall verursacht haben.

Mönchengladbach. Ein 42-jähriger Mönchengladbacher muss sich vor dem Mönchengladbacher Schwurgericht wegen versuchten Mordes, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Unfallflucht verantworten. Er soll am 28. Juli 2013 auf der A 61 den Wagen eines Kölner Teppichhändlers verfolgt haben und gezielt seitlich auf das Heck des Fahrzeugs des 40-Jährigen aufgefahren sein. Der Wagen sei dadurch ins Schleudern geraten und habe sich überschlagen. Insassen des Fahrzeugs erlitten schwere Verletzungen.

Offenbar sind der Angeklagte und der Teppichhändler Mitglieder von zwei verfeindeten Familien. Der Prozess wurde durch massiven Polizeieinsatz gesichert.

Von den Vorwürfen wollte der Angeklagte nichts wissen. An besagtem Tag im Juli 2013 habe er wegen eines Hexenschusses im Bett gelegen, was seine Lebensgefährtin und sein Sohn vor Gericht bestätigten. Die Familie wollte damals den Geburtstag der Mutter des Angeklagten feiern, sagte die Frau: „Mein Lebensgefährte musste einen schweren Tisch für die vielen Gäste anheben. Danach bekam er Schmerzen und lag am Wochenende nur noch im Bett“, erklärte die Zeugin. Der 42-Jährige wollte keine Fragen beantworten.

Dagegen erinnerte sich der Teppichhändler detailliert an den Vorfall auf der Autobahn. „Der ist mir hinten reingefahren. Ich hab mich volle Pulle überschlagen“, empörte sich der Kölner. „Ich habe ihn angezeigt. Danach rief er mich jeden Tag an, bot mir viel Geld. Ich sollte die Anzeige zurücknehmen“, so der Zeuge.

Drei Männer hatten ihn zu dem Treffen mit dem Angeklagten begleitet. Diesem Treffen ging der Unfall voraus. Am Ende war es ein 30-jähriger Mitfahrer des Kölners, der auf der Autobahn die schwersten Verletzungen erlitt und mehr als einen Monat im Krankenhaus verbringen musste. Den Angeklagten erkannte er nicht.

Die Geschwister des Angeklagten machten vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen Anfang Dezember fortgesetzt.