Stadtteile feiern fröhlichen Rosenmontag
In Neuwerk, Pesch, Hardt und Wanlo lieferten die Narren ein schönes Vorprogramm zum morgigen Veilchendienstagszug.
Schon vor dem Zug war die Stimmung in den Straßen von Neuwerk ausgelassen. Die Jecken feierten Rosenmontag mit der KG Uehllöeker und freuten sich auf 40 Wagen und bunte Fußgruppen. Vor dem Haus von Familie Abels war Party angesagt. Sie feierte mit allen Generationen. „Wir sind vor fünf Jahren in dieses Haus gezogen und feiern seitdem immer bei uns mit allen zusammen Karneval“, erzählte Heike Abels — und zog gleich wieder weiter, um ihre Lieben zu bewirten.
Ein lautes Töröö ertönte, und es hieß: „Dä Zoch kütt!“ Kurz dahinter sah man dann auch schon die ersten Fußgruppen, wie die der Brückenschule, die mit 60 Cowboys und Indianern die Welt umarmte. Sie hatten einen Unterstützer dabei: Jürgen Frommhold hatte sich aus einem Zelt ein Tipi gebastelt und es auf einen Fahrradanhänger montiert: „Ich begleite als Indianer meine Enkelkinder, die gehen zur Brückenschule.“ Auch die Quatschköpp bedienten sich bei ihrem Gefährt ihrer Muskelkraft. Sie hatten an ihrem roten Wagen Pedale. Aber ein Blick auf das Zugfahrzeug verriet, dass die 20 Clowns in ihren bunten Flickenkostümen die gesamte Zugstrecke nicht strampeln werden. „Vorne haben wir einen Motor“, verriet Daniela Rossi. Den Schlusspunkt setzte die KG Uehllöker Neuwerk höchstselbst mit ihrer Funkengarde. Danach ging es bei der After-Zoch-Party noch lange weiter.
Rund 450 Teilnehmer machten sich gestern beim Hardter Veedelszoch auf den Weg durch den Stadtteil. Das Kinderprinzenpaar der KG Spönnradsbeen, Prinz Benedikt I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Hannah Hardtensia XLIV, stand mit seinem Wagen am Marktplatz, schaute sich den Rosenmontagszug an und reihte sich am Ende selber ein. Vor ihnen ging die Schützengruppe Markarius mit ihren Freunden. Die Gruppe hatte sich als Lucky Luke verkleidet und griff damit dessen 70. Geburtstag auf. Zum ersten Mal mit dabei waren „Die Knallhardten“. Sie kamen als Rotkäppchen und der böse Wolf.
Dominiert wurde der Hardter Zug von Donald Trump. Die katholische Landjugend stand als Mexikaner verkleidet auf einem dampfenden Wagen. Auf dessen Fassade war Donald Trump zu sehen, wie er eine Mauer baut. Daneben stand der Schriftzug „Früher Berlin, heute Mexiko“. Auch die Camper-Jecken thematisierten die US-Politik. Sie kamen als Donald Trump. Auf ihrem Wagen präsentierten sie eine Originalfahne aus dem US-Wahlkampf, deren Schriftzug sie allerdings leicht verändert hatten. So war zu lesen: „Make Hardt great again!“ Einen rührenden Moment gab es kurz vor Beginn — die Funkengarde besuchte das Grab ihres Ehrenkommandanten Rainer Thieme und wünschte ihm einen schönen Rosenmontag.
In Köln schlägt das Herz der Schul- und Veedelszüge. Auf eine Zuschauerin mussten die Jecken in der Domstadt diesmal allerdings verzichten. Frauke Dükers ist vor kurzem mit ihrer Familie nach Gladbach gezogen und erlebte mit ihrem Sohn den ersten Veedelszug in Pesch: „Uns gefällt es sehr gut. Ich mag den Straßenkarneval generell sehr gerne und unterstütze die Züge in den Veedeln.“ Die Stimmung im Stadtteil war familiär und ausgelassen. Rund 150 Karnevalisten feierten im „Zoch“. Als dieser in die Reyerhütter Straße einbog, standen die Zuschauer in den Fenstern und schunkelten, aber auch unten auf der Straße war einiges los. Den Abschluss des bunten und lebhaften Zuges bildete das Kinderprinzenpaar der Gesellschaft, Simon I. und Leonie I.
13 Wagen gingen gestern ab 14.11 Uhr in Wanlo an den Start. Angeführt wurde der Veedelszug von den Trommlern der Gesamtschule Espenstraße. Auch die Showtrompeten waren mit von der Partie. „Am Karneval in Wanlo gefällt mir besonders der Zug, er ist immer sehr schön anzusehen“, sagte Mitglied Thomas Könzgen. Gemeinschaftlich wurde gesungen und getanzt. Gegen Mitte des Rosenmontagszugs fuhr der Wagen mit dem Wanloer Kinderprinzenpaar, Rico I. und Franziska I., vor. Beendet wurde der Zug mit dem Gesellschaftswagen der Karnevalsgesellschaft Wanloer Ströpp.