Steffi Jones’ Premiere mit der Puppe
Ein Märchen aus Augsburg macht den Fußball-Mädchen Mut.
Mönchengladbach. Die Puppen-Steffi lebt ihr Sommermärchen schon seit dem 1. Mai. Da hatte das Stück, „Steffi, ein Sommermärchen“ der Augsburger Puppenkiste in seiner Heimatstadt Premiere.
Seitdem touren die Spieler durch die Städte, in denen Spiele der Frauenfußball-Weltmeisterschaft ausgetragen werden. Mönchengladbach ist nach Dresden, Wolfsburg und Bochum der fünfte Spielort.
Im Haus Erholung hat Fußball-Nationalspielerin Steffi Jones zum ersten Mal gesehen, was die Marionette erlebt, die ihr nachgebildet und -empfunden wurde. „Als Kind habe ich mich gleichermaßen für Fußball und die Puppenkiste begeistert“, sagt die Gallionsfigur der Frauen-Nationalmannschaft den 170 Zuschauern.
„Es ist eine große Ehre für mich, dass es eine Steffi in der Puppenkiste gibt“, sagt sie, setzt sich auf den Rand der Bühne, lässt sich mit der kleinen Puppen-Steffi im einen und jedem der Kinder im anderen Arm fotografieren.
Es ist selten, dass Zuschauer außerhalb des Augsburger Stammhauses erleben, wie klein die Marionetten sind. Hier können sie sogar beobachten, wie sie bewegt werden. Musik und Stimmen kommen vom Band, die Puppenspieler laufen in dunklen Sachen über die Bühne und bewegen ihre Figuren.
„Zuhause spielen wir in gebückter Haltung, mit dem Rücken zum Publikum. Da kann man nicht selbst so sprechen, dass man überall im Saal zu verstehen ist“, sagt Puppenspieler Hans Kautmann, der auch für das Bühnenbild verantwortlich ist.
In Peter Scheerbaums Geschichte für Zuschauer ab fünf Jahren ist Steffi ein fußballbegeistertes Mädchen, das die Jungen nicht mitspielen lassen wollen. Ihre zukünftigen Mitspielerinnen findet sie, weil sie sich in Märchen einmischt.
Sie verrät der Königin den Namen von Rumpelstilzchen, zeigt dem Prinzen den Weg zur Hecke, hinter der er Dornröschen wachküsst, schickt Rotkäppchen ganz schnell zum Jäger, damit der den bösen Wolf unschädlich macht, und erzählt der Goldmarie, was sie bei Frau Holle machen muss, um reich belohnt zu werden. Sie alle kommen in Steffis Team, um Weltmeister zu werden.
Die Knusperhexe ist schon seit 736 Jahren Kassenwart beim 1. FC Besenstiel, der auch in diesem Jahr die Meisterschaft in der Zauberwelt gewonnen hat. Als Steffi sie um einen Zauberspruch bitte, lehnt sie ab: „Das haben wir Damen doch nicht nötig.“