Suche nach neuem Zuhause

Eine sechsköpfige Familie will ins Erdgeschoss ziehen — was gar nicht so einfach ist.

Mönchengladbach. Wenn Isret Miftarida spricht, dann klingt seine Stimme stark und eindringlich. Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit sind bei ihm nicht zu spüren — und das, obwohl seine Situation alles andere als einfach ist.

Vor sieben Jahren erkrankte Miftaridas Frau schwer an Brustkrebs. Die Folgen der Krankheit dauern bis heute an. „Vor einer Woche wurde meine Frau ins künstliche Koma versetzt“, erzählt der 45-Jährige. Darum liege sie derzeit im Krankenhaus.

Normalerweise pflegt Miftarida seine 42-jährige Frau zu Hause, nebenbei kümmert er sich um die vier Kinder, die 16, 13, zwölf und sieben Jahre alt sind. Die Situation ist belastend — und ein Problem kommt erschwerend hinzu: die Wohnsituation der Familie. „Wir haben zwar eine total schöne Wohnung, aber die ist in der zweiten Etage und hat keinen Balkon“, sagt Miftarida.

Vor allem die Lage im zweiten Stock sei für seine kranke Frau, für die die höchste Pflegestufe gilt, ein Problem. Die Familie sucht daher nach einer Erdgeschoss-Wohnung oder einem Einfamilienhaus — doch das gestaltet sich schwierig. „Wir haben bisher noch nichts gefunden“, sagt Miftarida.

Unterstützung erhält die Familie von Annika Ahrens, die für das Home-Projekt der Stadt arbeitet. „Home“ steht für Hilfen und Orientierung für Mönchengladbacher Eltern.

Die Stadt hatte sich mit Home am Modellvorhaben des Landes „Kein Kind zurücklassen“ beworben und gehört zu den 18 Kommunen, die aus 52 Bewerbungen ausgewählt wurden.

Anlass waren stetig steigende Ausgaben im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Das Projekt soll die Lebensverhältnisse von Kindern und Familien zunächst in den sozial besonders belasteten Stadtteilen Eicken und Mülfort verbessern. Das Projekt vermittelt Beratung und Hilfe.

Auch im Gemeindeblatt der Pfarre Sankt Vitus ist vom Wohnungsgesuch der sechsköpfigen Familie zu lesen. „Wir kooperieren eng mit dem Home-Projekt und Frau Ahrens hatte mir von der schwierigen Situation der Familie erzählt“, erklärt Gemeindereferent Wolfgang Mahn.

Gemeldet hat sich aber bislang noch niemand. Doch Miftarida gibt die Hoffnung nicht auf. „Wir brauchen eine neue Wohnung doch so dringend.“