Oberbürgermeister Norbert Bude - Rittersaal Rheydt

Der Oberbürgermeister informierte und wurde von jungen Leuten gelöchert.

Mönchengladbach. Er ist (noch) ein großer Fan von Borussia und hat am selben Tag Geburtstag wie Günter Netzer. Damit konnte OB Norbert Bude (SPD) zumindest bei den Jungen punkten, die zum letzten Vortrag der Museums-Uni 2012 in den Rittersaal des Schlosses Rheydt gekommen waren. Der war mit mehr als 120 Schülern bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Schon während Bude sein Leben als OB schilderte, gingen immer wieder Finger hoch. Es gab Wünsche zum Beispiel nach einem neuen Kunstrasenplatz für den Fußballverein oder mehr Sauberkeit auf dem Spielplatz. Während für die großen Wünsche das Geld fehle, wolle er sich um die kleineren „gerne kümmern“, sagte Bude.

Die Schüler wollten vom OB auch Persönliches hören. So erfuhren sie, dass er fast jedes Heimspiel der Borussia besucht. Und keinen Eintritt zahlt. Die Stadt hat im Stadion eine eigene Loge, für die sie kaum etwas zahlt. Bude schnüre einmal die Woche die Fußballschuhe und kickt in der Hobbymannschaft „Rotstift“.

Etwa die Hälfte des Tages verbringe er im Büro. „Mein Arbeitstag beginnt um 8 und dauert bis 20 Uhr. Wenn ich Abendtermine habe, bin ich gegen 22 oder 23 Uhr zu Hause“, sagte Bude. Die Viert- bis Sechstklässler hatten so viele Fragen, dass der Politiker sie nicht alle beantworten konnte. Er ermunterte die Schüler, alles aufzuschreiben und ihm zuzuschicken und versprach, die Fragen innerhalb von zwei Wochen zu beantworten. Die Autogrammwünsche konnte er nicht erfüllen. Bude will Autogrammkarten in die Schulen schicken.

In seiner „Vorlesung“ beantwortete Bude die Frage, ob man als Bürgermeister geboren werde, mit einem auf die Wand projizierten Baby-Foto. „Das bin aber nicht ich“, sagte er schmunzelnd. Seine ersten politischen Erfahrungen habe er am Gymnasium Odenkirchen gemacht.

Unterlegt von Fotos gab er einen Einblick in seine tägliche Arbeit, die von ständigen Entscheidungen geprägt sei. Er berichtete den Schülern außerdem von prominenten Besuchern in Gladbach: Russlands ehemaliger Präsident Michail Gorbatschow war ebenso hier wie Prinzessin Anne oder Franz Beckenbauer.

Die Veranstaltungsreihe für Schüler wurde zum zweiten Mal vom Museum Schloss Rheydt und der Hochschule organisiert. Es gab acht Vorträge zu Themen wie Mode, Fast Food oder Vorurteile. pil