Tagebau-Schäden: Wanloer fühlen sich allein gelassen

Nimmt die Stadt die Sorgen der Bürger nicht ernst?

Mönchengladbach. Wanlos Bürger sind sauer: Sie fühlen sich vom Umweltdezernenten Bernd Kuckels (FDP) und dem Mitglied im Braunkohleausschuss, Reiner Brandts (CDU), bei den Auswirkungen des Braunkohletagebaus "allein gelassen". In einer Veranstaltung der Dorfinteressengemeinschaft zu Bergschäden kochte die Volksseele.

Nach dem verheerenden Böschungsabbruch in Nachterstedt geht in Randgemeinden des rheinischen Braunkohletagebaus die Angst um.

Risse in Wänden, abgeplatzte Klinker, klemmende Fenster, Türen, die schwer schließen, Absenkungen in Gärten und auf Straßen - dies alles sind mögliche Folgen des Braunkohletagebaus vor den Haustüren der Gladbacher. Durch die Grundwasserabsenkungen können auch bis 20 Kilometer vom Tagebau entfernt Schäden auftreten.

Die Wanloer hatten zwei Experten geladen: Rechtsanwältin Doris Vorloeper, Spezialistin für Bergbauschäden, und Dipl.-Ing. Peter Immekus vom unabhängigen Kompetenzzentrum Bergschäden.

Natürlich wurde ebenfalls der Böschungsabbruch in Nachterstedt beleuchtet. Der Äußerung von RWE, "den Vorfall in Nachterstedt könne man mit dem Gebiet des rheinischen Braunkohletagebaus nicht vergleichen" stimmte Immekus zu - die Situation vor Ort sei nämlich aufgrund der vielen tektonischen Störungen, die es im Osten nicht gebe, viel gefährlicher.

"Weder Kuckels noch die Braunkohleausschussvertreter Brandts und Heinz Penkert (SPD) sind zur Veranstaltung gekommen", kritisierte Grünen-Politiker Diether Brüser. So sei manche Frage offen geblieben.

Stadtsprecher Dirk Rütten sagte am Abend, die Stadt nehme die Sorgen der Wanloer "sehr ernst". Kuckels sei zu der Veranstaltung, wohl bewusst, nicht eingeladen worden. Brandts wie Penkert würden im Braunkohleausschuss am 28. August wegen Nachterstedt Fragen hinsichtlich des Tagebaus Garzweiler II stellen.