Theater: Junge Gesangstalente erhalten eine Chance

Zur Nachwuchsförderung hat das Theater das Opernstudio ins Leben gerufen.

Mönchengladbach. Aller Anfang ist schwer für junge Gesangstalente, die auf die Theaterbühne streben. Um Newcomern die Chance zu eröffnen, den schwierigen Einstieg zu schaffen, hat das Theater Mönchengladbach und Krefeld in Kooperation mit der Robert Schumann-Hochschule das Opernstudio Niederrhein ins Leben gerufen.

Ab der Spielzeit 2012/2013 bietet das Förderangebot drei Stipendiaten die Möglichkeit, „sich zwischen Mozart und Musicals zu bewähren“, sagt Andreas Wendholz, Operndirektor des Gemeinschaftstheaters. Angesichts der Einsparungen im Kulturbereich sei auch an seinem Haus das Sängerensemble verkleinert worden.

Junge Künstler ohne Berufserfahrung hätten es mittlerweile schwerer, an Opernhäusern unterzukommen: „Dabei sind gerade kleine und mittlere Bühnen ein guter Rahmen, um langsam zur Sängerpersönlichkeit heranzuwachsen“, so Wendholz. Diese Funktion soll jetzt das Opernstudio übernehmen.

Die Talentschmiede für Nachwuchssänger ist als Schnittstelle zwischen akademischer Ausbildung und Theaterpraxis gedacht: „Wir versuchen zwar so praxisnah wie möglich auszubilden, können die Bühnenerfahrung jedoch nicht ersetzten“, sagt Thomas Gabrisch, Leiter der Opernklasse an der Düsseldorfer Hochschule. Die jungen Sänger übernehmen während ihrer elfmonatigen Praxiszeit am Gemeinschaftstheater kleine und mittlere Rollen in Opern, Operetten und Musicals.

Eigene Studioproduktionen, szenische Konzerte und Liederabende bieten dem Nachwuchs darüber hinaus Foren, um sich dem Publikum zu präsentieren. Begleitend zur Theaterpraxis werden Workshops und Meisterkurse, geleitet von gestandenen Künstlerpersönlichkeiten, angeboten. Außerdem steht den Stipendiaten ein Stamm von Ensemblemitgliedern mit langjähriger Berufserfahrung zur Seite.

Die Finanzierung des Opernstudios Niederrhein ist für die nächsten drei Jahre gesichert. Möglich machen das Spenden der Wilberz-Stiftung, der Kickhartz Stiftung und mittelständischer Unternehmen in Gladbach. Weitere Sponsoren werden gesucht: „Wir würden gerne insgesamt vier Sänger und einen Pianisten pro Spielzeit als Stipendiaten aufnehmen“, sagt Wendholz. jfg