Verdi: Jetzt muss die Arge ran

Nach der Awo-Kritik fordert Verdi Klärung.

Mönchengladbach. Scharfe Kritik hat die Gewerkschaft Verdi am Vorgehen der Gladbacher Awo geäußert, die - über ihre Tochtergesellschaft Gawo - Ein-Euro-Jobber als günstige "Putztruppe" eingesetzt haben soll. Jetzt sei die Arge gefragt, die die Arbeitssuchenden an die Awo vermittelt hat. "Wir erwarten, dass die Arge Gladbach unverzüglich einschreitet und die rechtswidrigen Vorgänge beendet", sagt Sylvia Bühler, Verdi-Sozialreferentin.

Nach Berichten der WZ setzt die gemeinnützige Gawo GmbH für ihren mobilen sozialen Dienst Arbeitslose ein, die über die Betreuungsdienste hinaus widerrechtlich auch als Putzkräfte arbeiten müssen. Die Hartz-IV-Empfänger erhalten für diese Arbeitsgelegenheit einen Stundenlohn von 1,50 Euro. In Rechnung gestellt werden den Senioren von der Awo/Gawo viel mehr, nämlich 9,20 Euro.

"Arbeit für Hilfebedürftige muss ordentlich bezahlt werden", sagt Sylvia Bühler. Ihrer Meinung nach sei es "sicher kein Zufall, dass im Sozialbereich viele Verantwortliche nicht so genau hinschauen". Das Soziale dürfe eben nicht viel kosten, sagt sie. Mit großer Sorge sehe die Gewerkschaft, welche Auswirkungen der wirtschaftliche Druck auf die Wohlfahrtsverbände habe. "Bei allen Verbänden gibt es Dinge, die nicht zu den Grundsätzen eines Wohlfahrts- und Sozialverbandes passen." IdS