Verein CSD macht auch Wahlkampf

Die Organisatoren des Christopher Street Days wollen rechte Parteien verhindern.

„Mit der Öffnung der Ehe für alle haben wir einen großen Meilenstein erreicht. Nun geht es darum zu verteidigen, was wir geschaffen haben“, sagt Nadine John-Reuen, Vorsitzende des Vereins CSD Mönchengladbach (Christopher Street Day) durch ein Megafon. Um vor der bevorstehenden Bundestagswahl an die eigene Szene, aber auch an alle Wahlberechtigten zu appellieren, wählen zu gehen, fand am Samstag auf dem Sonnenhausplatz vor dem Minto eine Kundgebung des Vereins statt.

Durch diese Aktion erhoffen sich die Mitglieder vor allem eines: Aufklärung. „Wir möchten die Leute von blinden Parolen entfernen und ihnen die generelle Verunsicherung nehmen“, erklärt Vereinsmitglied Erika John. „Wir möchten über die verschiedenen Parteien informieren und darüber, was die Wahl dieser für uns Homosexuelle bedeuten kann.“

Auch wenn die Diskriminierung bei der Ehe und der Adoption mittlerweile endlich beendet sei, benötige der Verein und damit die Szene auch weiterhin vor allen Dingen eines: Zeit. Zeit, damit sich diese Änderungen im Bewusstsein der Gesellschaft durchsetzen und zu einem Einstellungs- und Wertewandel führen können. Laut John-Reuen sei es aus diesem Grund besonders wichtig, den Einzug rechtspopulistischer Parteien in den Bundestag zu verhindern. Denn diese sollen besonders in sozialen Netzwerken gegen die erreichte Gleichstellung hetzen.

Mit der Kundgebung wollte der Verein „Christopher Street Day“ aber auch diejenigen Menschen erreichen, die eigentlich nicht wählen gehen möchten. „Jede nichtabgegeben Stimme ist eine Stimme gegen uns. Jede Stimme zählt“, betont die Vorsitzende.