Mobile Wache von Polizei und KOS zeigt Wirkung
Seit August sind die Ordnungshüter gemeinsam im Einsatz. Am Bismarckplatz habe sich die Lage bereits gebessert.
Der Bismarckplatz ist Mönchengladbachs Bankenviertel. So recht passt dazu nicht, was in den vergangenen Monaten den Geschäftsleuten dort immer öfter begegnete: Betrunkene schlafen in Geschäftseingängen, Passanten werden angepöbelt, Hauseingänge werden als Toilette benutzt. In einem Brief wandten sich Geschäftsleute im Juli ans Ordnungsamt und beschwerten sich, der Platz werde zum Schandplatz. Jetzt gehört der Bismarckplatz zu den Brennpunkten, an denen Polizei und Kommunaler Ordnungs- und Servicedienst (KOS) regelmäßig gemeinsam auf Streife unterwegs sind.
Seit Anfang August ist eine neue gemeinsame mobile Wache im Einsatz. Bisher zweimal im Monat stehen die Beamten für einige Stunden an einer Stelle im Stadtgebiet, die zu Brennpunkten und Angsträumen gezählt werden. Wenn die Wache wie gestern am Platz der Republik hält, gehen von dort aus Beamte und KOS-Mitarbeiter gemeinsam auf Streife rund um den Bahnhof, in der Innenstadt bis zum Bismarckplatz. Immer mindestens vier Polizisten und zwei Ordnungsamts-Mitarbeiter besetzen zusammen die Wache, und zwei gemischte Teams gehen gemeinsam auf Streife. „Das Ziel ist, deutliche Präsenz zu zeigen“, sagt Frank Helmgens, Leiter Außendienste des Ordnungsamtes.
Damit weiten Polizei und Ordnungsdienst ihre Zusammenarbeit aus. Im vergangenen Jahr hatte es bei der Polizei für Verstimmung gesorgt, dass der Ordnungsdienst unterbesetzt und wenig einsatzfähig war. Im Herbst wurden zunächst alle offenen Stellen neu besetzt, und im Anschluss daran stockte die Politik den KOS auf jetzt 16 Mitarbeiter auf. Bei einem Arbeitstreffen vor einem Jahr wurden gemeinsame gezielte Kontrollen an Brennpunkten beschlossen. Das setzt die mobile Wache jetzt um.
„Wir werden dort unterwegs sein, wo viele Menschen sind, es aber keine Polizeiwache in der Nähe gibt“, sagt Frithjof Lutter, Leiter des Bezirksdienstes der Polizei. Neben dem Platz der Republik könnten das der Rheydter Markt, der Harmonieplatz, in Ausnahmefällen auch der Europaplatz sein, aber auch Stadtteilzentren ohne Polizeiwache. Auch im Bunten Garten waren zuletzt gemeinsame Einsätze angekündigt worden. „Wenn wir unterwegs sind, bekommen wir viel Lob für die Präsenz zu hören, aber verbunden mit der Klage, dass das zu wenig ist“, sagt Lutter. „Die Leute suchen das Gespräch mit uns“, sagt Helmgens. Die Beamten nehmen Strafanzeigen genauso auf wie die Kollegen des KOS Belange, die den Ordnungsdienst betreffen. Platzverweise aussprechen oder Personalien aufnehmen dürfen beide. Wenn es um Strafverfolgung und Gefahrenabwehr geht, dann ist es aber ein Fall für die Polizei.
Am Bismarckplatz, sagt Polizist Frithjof Lutter, habe sich die Lage nach deutlicher Präsenz der Ordnungshüter bereits ein wenig gebessert: „Wir haben die Rückmeldung erhalten, dass deutlich weniger wild uriniert wird und dass das Verhalten dort besser geworden ist.“