Mönchengladbach Verurteilter Sexualstraftäter soll erneut Kinder missbraucht haben

An zwei Jungen aus einem Musikverein soll sich ein Mann in Mönchengladbach vergangen haben. Dabei war er bereits wegen Missbrauchs verurteilt. Aber zum Zeitpunkt der Taten war der Mann auf freiem Fuß.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach (dpa) - Weil er zwei Kinder aus einem Musikverein missbraucht haben soll, hat die Polizei einen Mann in Mönchengladbach verhaftet. Der 45-Jährige sei in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit und bestätigte damit mehrere Medienberichte. Die Ermittler befürchten Wiederholungsgefahr.

Dem 45-Jährigen wird vorgeworfen, sich zwischen November 2014 und April 2015 in insgesamt neun Fällen an zwei Jungen vergangen zu haben, unter anderem bei sich Zuhause, nicht aber im Rahmen der Aktivitäten des Musikvereins, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Die Kinder waren damals elf und sieben Jahre alt und Mitglieder in dem Verein, in dem auch der heute 45-Jährige tätig war.

Zum Zeitpunkt der ihm nun vorgeworfenen Taten war der Mann bereits wegen Kindesmissbrauchs verurteilt, weil er sich mindestens sechs Mal an seinem Stiefsohn vergangen hatte. Die Gesamtstrafe in diesem Fall ist aber noch nicht rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof stellte Rechtsfehler in der Strafzumessung fest. Deshalb blieb der Mann auf freiem Fuß.

„Ich kann gut nachvollziehen, dass das Kopfschütteln verursacht, aber es ist nun mal die Sache des Rechtsstaats, auf ein rechtlich fehlerfreies Urteil hinzuwirken“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach, Lothar Gathen. Nun solle vor dem Düsseldorfer Landgericht über eine rechtskräftige Gesamtstrafe verhandelt werden.