Video vom Raubüberfall auf Juwelier verschwunden

Prozess zur Tat im Januar 2012 wurde gestern fortgesetzt.

Am dritten Prozesstag um den Raubüberfall auf einen Hückelhovener Juwelier ging es gestern vor dem Mönchengladbacher Landgericht um ein mögliches Video der Tat. Auf der Anklagebank sitzt ein 39-jähriger Mann aus Übach-Palenberg, dem die Staatsanwältin schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vorwirft. Am 28. Januar 2012 soll er zusammen mit einem unbekannt gebliebenen Mittäter das Juweliergeschäft an der Parkhofstraße überfallen haben. Der Wert der Beute — Gold und Bargeld — betrug 80 000 Euro. Der Angeklagte mache bislang keine Angaben.

Der Überfall soll aber auf einem Video aufgenommen worden sein. Allerdings ist die Aufnahme nicht mehr vorhanden. So berichtete gestern ein 49-jähriger Kaufmann aus Bedburg, der für die Videoanlage im Juweliergeschäft verantwortlich ist, er habe versprochen, mit einer CD für eine Aufnahme des Raubüberfalles zu sorgen. Doch die Polizei habe von ihm die Festplatte verlangt. „Ich habe die Festplatte ausgebaut und übergeben“, versicherte der 49-Jährige im Gerichtssaal. Doch die Festplatte ist offenbar nicht vorhanden.

Zudem erinnerte sich gestern vor der Zweiten Strafkammer ein Rentner aus Roermond, der am Tag der Tat eine Beobachtung gemacht hatte. Als er sich an der Parkhofstraße aufhielt, sei er von einer Dame angesprochen worden: „Der Juwelier ist überfallen worden“. Der Roermonder entdeckte ein Tuch auf dem Boden und hob es „mit zwei Fingern vorsichtig auf“. Dann ging er ins Juweliergeschäft und legte das Tuch auf die Theke. „Der Juwelier war kreidebleich“, erinnerte sich der Zeuge.

Das Tuch spielt in diesem Fall eine wichtige Rolle, weil daran DNA-Spuren entdeckt wurden. Einer der Täter soll das Tuch erst getragen und dann verloren haben. Dem Rentner aus Roermond wurde gestern am Richtertisch das Tuch gezeigt. Der meinte allerdings: „Es ist ja schon länger her. Ich weiß es nicht mehr. Aber so bunt war das Tuch nicht“.

Bei seinem Bewährungshelfer hatte sich der Angeklagte beschwert: „Jetzt werde ich zu Unrecht beschuldigt“. Der Prozess soll mit weiteren Zeugen fortgesetzt werden.