Viel Platz für das neue Präsidium
Die Polizei zieht 2017 an die Krefelder Straße. Derzeit wird ein altes Gebäude abgerissen. Dabei wurde Asbest gefunden.
Mönchengladbach. Es ist ein Tag, den wohl alle Polizisten, die derzeit an der Theodor-Heuss-Straße arbeiten, herbeisehnen: den Umzug in ein neues Präsidium. Die bisherigen Arbeitsbedingungen sind für die Beamten alles andere als optimal: Es fehlen rund 2500 Quadratmeter, was dazu führt, dass ein Kommissariat ausgelagert werden musste und bei Bedarf immer wieder zusätzliche Räume angemietet werden müssen. Außerdem gibt es durch die langen Diskussionen und den verzögerten Baubeginn (siehe Kasten) mittlerweile einen Investitionsrückstau.
Im Dezember haben die Arbeiten auf einem rund 43 000 Quadratmeter großen Gelände an der Krefelder Straße begonnen. In den vergangenen Tagen hat der für den Neubau erforderliche Abriss eines alten Bauernhauses an der Ecke Dammer Straße, in dem zuletzt ein Weinhandel war, für Besorgnis unter einigen Neuwerker Bürgern gesorgt. Grund hierfür waren Arbeiter, die Schutzkleidung trugen.
Liane Gerardi von der Duisburger Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB) beruhigt die Anwohner: Im Rahmen der standardmäßigen Schadstoffanalyse sei festgestellt worden, „dass asbesthaltige Boden- und Dämmplatten verbaut waren“. Das sei bei älteren Gebäuden aber keine Seltenheit. „Alle belasteten Teile sind fachgerecht ausgebaut und entsorgt worden“, sagt Gerardi und betont: „Eine Gesundheitsgefahr hat zu keiner Zeit bestanden.“
Parallel finden Erschließungsarbeiten statt, die bis Ende April abgeschlossen sein sollen. Gerardi: „Wir als Bauherr und Eigentümer des Gebäudes sind dafür zuständig, dass Zufahrtsstraßen zum Teil verbreitert, zum Teil neu gebaut werden. Außerdem werden neue Ampeln eingerichtet.“
Bisher seien alle Arbeiten im Zeitplan, heißt es seitens des Bau- und Liegenschaftsbetriebs. „Wenn es nicht noch einen massiven Wintereinbruch gibt, dann kann die Grundsteinlegung, wie geplant, im Juni stattfinden.“ Bezogen werden soll das Gebäude, das für rund 720 Mitarbeiter ausgelegt ist und die Adresse Krefelder Straße 555 erhalten wird, dann im ersten Quartal des Jahres 2017.
Bis dahin wird der BLB rund 70 Millionen Euro investieren — und das Gebäude anschließend an die Polizei vermieten.
Wie hoch der Mietpreis sein wird, wollte Gerardi am Dienstag nicht sagen. „Das tun wir grundsätzlich erst, wenn die Bauten stehen.“
Was mit dem bisherigen Präsidium passiert, steht nach wie vor nicht fest. Denkbar ist eine Erweiterung der Hochschule Niederrhein, die auf der anderen Straßenseite mit sieben Gebäuden beheimatet ist. Überlegungen, so den Campus-Charakter zu verstärken, gibt es schon länger.