Volksbank will mit Erkelenz fusionieren
2017 soll die Vereinigung umgesetzt werden — es dürfte nicht die letzte sein.
Mönchengladbach/Willich/Erkelenz. Volksbank-Vorstand Franz-Dierk Meurers macht genau dort weiter, wo sein Vorgänger Lothar Erbers aufgehört hat: Er fusioniert. Und die Volksbank Mönchengladbach, zu der auch die Willicher Filialen gehören, wächst und wächst und wächst. Und zwar auf die Größe, die es heute zwingend braucht, um im Bankenmarkt zu bestehen. Die Volksbank, die einst in Neuwerk und Bettrath klein anfing, dann nach und nach um Holt, Lürrip, Rheindahlen, Wickrath, Wanlo, Hochneukirch und schließlich um Willich wuchs, scheint also den nächsten Partner gefunden zu haben.
Und das ist nicht der, mit dem die meisten gerechnet hatten. Dass die Gladbacher Bank und die Volksbank trotz längerer Versuche nicht zusammenfinden, hatte sich schon länger abgezeichnet. Das Verschmelzen ihrer Aktiengesellschaft mit einer Genossenschaft stellte sich vor allem für die Gladbacher Bank als zu schwierig heraus. Danach hatten die meisten Experten auf Viersen als Partner für Mönchengladbach gesetzt. Nun wird es also — aller Voraussicht nach — Erkelenz. Mit der Bank hatten die Gladbacher vor einigen Jahren schon einmal zusammen gesessen. Damals ergebnislos. Zwar sind noch etliche Fragen zu klären. So wird es in den Fusionsgesprächen um die Struktur, die Zahl der Vorstände, den Namen und den Verwaltungssitz gehen (die Erkelenzer haben gerade erst neu gebaut). Doch niemand aus den beiden Vorständen und Aufsichtsräten, die sich einstimmig für die Sondierungsgespräche ausgesprochen haben, rechnet wohl ernstlich damit, dass die Fusion scheitern könnte.
Dieses Zusammengehen wäre auch für die wahrlich fusionserfahrenen Gladbacher ein Novum. Denn diesmal begegnen sich zwei künftige Partner mehr oder weniger auf Augenhöhe. Beide Banken sind nach Umsatz und Zahl der Mitarbeiter ähnlich groß. Entstehen würde eine Bank mit einem Bilanzvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro. In der traditionell eher kleinteiligen Volksbank-Welt ist das schon ein echtes Pfund und mehr, als beispielsweise die Volksbank Krefeld aufweist. Es ist aber auch die Größe, die es inzwischen mindestens braucht, um zu bestehen. Beide Banken gehorchen indes nicht der Not, sondern der Tugend. Sie sind gut aufgestellt. Die Mönchengladbacher Volksbank hat ihren Vorstand zuletzt von drei auf zwei verkleinert. Franz-Dierk Meurers und Otmar Tibes führen die Geschäfte. jüma