Warten auf den Knall
Rund 1000 Sportler hatten sich für die Veranstaltung angemeldet.
Mönchengladbach. Noch trennt eine rosafarbene Linie die Läufer von der zehn Kilometer langen Strecke. Irgendwo im bunten Pulk steht Kai Köneke (45) und wartet auf das Startsignal. Regen tröpfelt auf seine schwarz-weiße Sportbekleidung. „In dem Moment habe ich mich gefragt, ob alles gut gehen wird, weil ich seit einiger Zeit Probleme mit meinem Knie habe“, wird er später nach dem Rennen erzählen.
Hinter einer Absperrung stehen Stephan Werland und Sabine Weber, jeweils mit einer Stoppuhr bewaffnet — sie messen die Zeit der Athleten. „Noch zehn Sekunden“, brüllt eine Stimme, es folgt der Knall der Pistole. 600 Läufer drängen auf den engen und matschigen Waldweg.
Beim gestrigen NVV-Lauf am Volksbad gibt es auch noch andere Disziplinen, etwa für Kinder und Jugendliche. Insgesamt hatten sich rund 1000 Athleten aus der ganzen Region angemeldet, doch der Lauf über zehn Kilometer ist der wichtigste. Werland und Weber machen sich nun auf den Weg zum Ziel, während die Läufer ihre erste Runde laufen. Dort steht die Messanlage. „Wir haben jetzt 16 oder 17 Minuten, um Vorbereitungen zu treffen, bis der erste Läufer wieder hier ist“, sagt Werland.
Es stimmt: Nach rund 17 Minuten hechtet der erste Läufer durch die Messanlage und biegt auf seine letzte, vier Kilometer lange Runde ein. Kai Köneke, die Haare kleben nun an seiner Stirn, Matsch besprenkelt seine Waden, schafft die sechs Kilometer nach 25 Minuten und rennt vorbei an Sabine Weber, die neben der Strecke die Messanlage überprüft.
Nun folgt auch das Hauptfeld: Das Klatschen der Zuschauer wird zu einem Rauschen im Hintergrund, doch dann schwillt es an: Der erste Läufer, Hermann-Josef Stefes, kommt nach 35 Minuten und 17 Sekunden ins Ziel. Köneke braucht 45 Minuten für die zehn Kilometer, und Weber macht die Messanlage erst nach einer Stunde und 31 Minuten aus — der letzte Läufer ist jetzt im Ziel.