Wechsel: „Ich arbeite in die Zukunft“
Der 41-jährige Frank Polixa wird im Sommer seine Stelle als neuer Geschäftsführer der Caritas antreten.
Mönchengladbach. Noch immer ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen der Pflegeskandale in Altenheimen der Caritas. Unterdessen ist der Verband dabei, die „unrühmlichen Vorfälle“ aus dem vergangenen Jahr aufzuarbeiten. Dazu gehört auch ein neuer Chef. Frank Polixa (41) leitet in Zukunft rund 600 Mitarbeiter. Im WZ-Interview sprach er über seine Pläne.
Herr Polixa, Sie übernehmen die Führung der Caritas in Mönchengladbach zu einem schwierigen Zeitpunkt. Ermittlungen zu den Pflegeskandalen laufen noch. Warum tun Sie sich das an?
Polixa: Ich bin niemand, der Arbeit scheut, und bringe ein großes Wissensrepertoire mit. Natürlich ist es ein Ansporn, in eine Geschäftsführungsstelle zu wechseln. Ich traue es mir zu, diese Arbeit zu übernehmen und es gut hinzukriegen.
Wie wollen Sie mit den Vorfällen in Gladbach umgehen?
Polixa: Ich kann da noch nicht viel zu sagen. Ich habe zwar die Geschehnisse in der Zeitung verfolgt, aber ich muss mich da erst einmal einarbeiten. Wichtig ist, offene Punkte abzuarbeiten. Aber ich arbeite mehr in die Zukunft als in die Vergangenheit.
Welche Veränderungen streben Sie an?
Polixa: Ich weiß noch nicht, welche Bedingungen ich in Mönchengladbach habe. Ich möchte mir erst einmal ein eigenes Bild machen und mit den Menschen vor Ort sprechen. Aber ich denke, dass es auch Ideen gibt, die ich aus Viersen mitbringe und von denen ich weiß, dass sie in der Praxis gut funktionieren. Entscheidend für die Umsetzung ist ein gutes Mitarbeiterteam.
Gibt es Schwerpunkte, die Sie in Ihrer Arbeit setzen wollen?
Polixa: Das möchte ich situationsbedingt anpassen. Die Aufgaben der Caritas sind sehr vielfältig. Ich muss sehen, wo der Caritasverband einen guten Dienst für die Menschen in der Stadt und der Region leisten kann. Ohne den Blick für die anderen wichtigen Aufgaben zu vernachlässigen, ist ein Schwerpunkt in Gladbach sicherlich die Altenhilfe.
Welche Herausforderungen sehen Sie da in der Zukunft?
Polixa: In der demografischen Entwicklung wird sich einiges tun. Es gibt Konzepte für neue Wohnformen, zum Beispiel die Tendenz hin zu kleineren Wohngruppen. Aber auch hier muss ich mir erst mal die Situation in den Häusern in Mönchengladbach genau anschauen und dann sehen, was sich umsetzen lässt.
Wie sieht Ihre Arbeit im Moment aus?
Polixa: Ich muss natürlich meine Arbeit hier in Viersen zu einem guten Ende bringen. Das heißt, ich habe im Moment keine 39-Stunden-Woche. Ich habe immer gerne im Viersener Verband gearbeitet und finde es toll, dass ich in den Reihen der Caritas weiterarbeiten kann. Auch wenn der Verband gerade in Mönchengladbach in der Presse nicht immer punkten konnte, freue ich mich, wenn es in Zukunft wieder mehr positive Berichte gibt. Die Caritas ist ein guter Arbeitgeber. Viele Mitarbeiter sind langjährig beschäftigt und arbeiten gerne bei uns.