Weg mit hässlichen Häusern

Stadt kauft weitere Objekte. Mit Investoren soll Waldhausener Straße aufgemotzt werden.

Mönchengladbach. Seit Jahren will die Stadt den Niedergang der Waldhausener Straße aufhalten — mit kaum sichtbaren Erfolg. Nun kündigte Technischer Beigeordneter Andreas Wurff einen frischen Wind für die in Verruf geratene Altstadt-Meile an.

Dazu soll ein Stadtteilbüro mit beitragen, das in den nächsten Tagen im gemieteten Haus Waldhausener Straße 12 eröffnet wird. Hier werden Vertreter der Altstadt-Initiative ebenso ihre Sprechstunden abhalten können wie Stadtplaner. Ziel sei, die Bereiche Waldhausener Straße und Sternstraße aufzuwerten.

Konkret: Stadt und Stadttochter Entwicklungsgesellschaft EWMG haben in dem Viertel zehn Objekte beziehungsweise ein Grundstück erworben. Sie sollen entweder grundsaniert und entkernt oder abgerissen und die Flächen bebaut werden. Mit finanzstarker Hilfe von Investoren entstünden so neues Wohnen, neue Geschäfte und neue Gastronomie, Diskos usw. EWMG-Chef Uli Schückhaus erklärt, dass seine Gesellschaft weitere Objekte erwerben werde — aber nur da, wo es notwendig sei.

Grundlage der „strukturellen Altstadt-Erneuerung“ sind die Planideen der Düsseldorfer Architektengruppe „Stadtraum“, die die EWMG um ihre Visionen bat. Trifft es zu, was in der Stadtverwaltung besprochen wird, dann könnte im unteren Bereich der Waldhausener-/Ecke Aachener Straße bald ein Investor aktiv werden. Bislang scheiterten Bemühungen an den, wie es heißt, nicht geregelten Besitzverhältnissen der Altkneipe Stainer’s. Hier hat ein großes Gladbacher Geldhaus ein gehöriges Wörtchen mitzureden.

Dass sich in der Altstadt etwas tut, wird auch von der benachbarten Santander-Bank begrüßt. Nicht wenige ihrer zahlreichen Mitarbeiter klagen über das „Schmuddel-Umfeld“. Einige von ihnen waren auch schon mal abends Übergriffen ausgesetzt.

Peter Schlipköter, Chef der Stadtmarketing-Gesellschaft MGMG, sagt, dass seine Gesellschaft die Hausnummer 12 mieten wird. Neben Sprechstunden von Altstadt-Initiative und Stadtplanern will die MGMG mit Studenten der Fachhochschule Niederrhein hier soziale Projekte vorantreiben.

Vorbild hierfür seien die Ideen des Nobelpreisträgers Muhammad Yunus. Der Erfinder der Kredite für Arme ist im Heimatland Bangladesch in die Kritik geraten und verschob daher eine Vortragsreise u.a. nach Gladbach.