Weihnachtsfeier: Kraft für das neue Jahr tanken
120 Gäste kamen zur Weihnachtsfeier des Arbeitslosenzentrums.
Mönchengladbach. Draußen weht ein kalter Wind. Aber drinnen, im Casino des Krankenhauses Maria Hilf, ist es warm, und die Atmosphäre ist weihnachtlich. Alle Tische sind festlich geschmückt, die Kerzen am Weihnachtsbaum leuchten, und ein Streicherquartett der Niederrheinischen Symphoniker spielt bekannte Weihnachtsklassiker: „Stille Nacht. Heilige Nacht“, singen die Besucher der Weihnachtsfeier fast andächtig mit.
Rund 120 Gäste sind in diesem Jahr der Einladung des Arbeitslosenzentrums gefolgt, dazu gehören ältere Menschen, Alleinstehende, Paare und Kinder. Dennis kommt mit seiner Mutter schon viele Jahre her. Was ihm gefällt? „Alles, vor allem das Essen“, erzählt der Achtjährige.
Auch für andere Besucher ist die Teilnahme in der Vorweihnachtszeit zur Tradition geworden: „Ich bin seit bestimmt acht Jahren dabei und bin jedes Mal wieder gerne hier“, sagt Bojan Stipanovíc. Von dem Angebot habe er durch seinen Besuch beim Mittagstisch im Arbeitslosenzentrum erfahren. „Mittlerweile kenne ich viele Gesichter. Manche treffen ich nur einmal im Jahr zur Feier“, sagt er.
Rainer Buddewig kommt ebenfalls schon lange regelmäßig und schätzt die Gemütlichkeit, die kostenlose Mahlzeit und die Gemeinschaft. Er nutzt jedoch auch andere Angebot von Organisationen, Weihnachten feiern zu können: „Vor allem Heilig Abend, weil ich sonst alleine wäre“, sagt er.
Die Teilnahme ist kostenlos: „Uns ist es wichtig, den Menschen unsere Wertschätzung auszudrücken“, erklärt Karl Boland, Vorsitzender des Vereins Arbeitslosenzentrum. In Mönchengladbach sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen unverändert hoch. Immer schärfer sei die Trennung zwischen Verarmten und Etablierten, und die Zukunft sehe ebenfalls nicht rosig aus.
„Unsere Gäste können bei uns Kräfte sammeln für das nächste Jahr, das wieder schwierig wird“, sagt Boland. Die lange Zeit der Arbeitslosigkeit gehe an die Substanz der Betroffenen. „Die Weihnachtsfeier ist eine Möglichkeit, um den Kontakt zu anderen Menschen zu pflegen und einen Haltepunkt zu finden.“