NVV-Gruppe: Ein beerenroter Neustart
Die NVV-Gruppe fasst ihre Unternehmen unter der Dachmarke NEW zusammen.
Mönchengladbach. Dem einen oder anderen sind sie vielleicht schon aufgefallen: die weißen, weil werbefreien Busse, die zur Zeit im Stadtgebiet verkehren. Sie werden aber nicht mehr lange weiß sein. Ab dem 9. Januar sollen sie die neue Dachmarke NEW (die WZ berichtete) und das dazu gehörige Logo in der Stadt bekannt machen.
Der Versorger NVV AG hat sich den neuen Namen und einen neuen Auftritt verordnet, um ins Jahr 2012 zu starten. „Die Namensvielfalt war für die Kunden nicht mehr transparent“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Friedhelm Kirchhartz. „Es tauchten viele unterschiedliche Logos und Gesichter der Unternehmensgruppe auf.“
Nun werden insgesamt elf Unternehmen unter der Dachmarke NEW zusammengefasst: von Tönisvorst und Viersen über Mönchengladbach bis nach Wegberg zeigt jetzt NEW Niederrhein Energie und Wasser Flagge. Auch die Möbus-Fahrzeugflotte bekommt den NEW-Namenszusatz.
Dafür musste natürlich auch ein neues Logo her: drei Blautöne, eingefasst von violett-rot wurden wellenförmig angeordnet und dem Schriftzug NEW unterlegt. „Das neue Logo ist sehr farbenfroh und harmonisch“, schwärmt Kirchhartz. Es endet mit einem Apostroph, der nach Meinung von Marketingstrategen auf „sympathische Weise“ den niederrheinischen Dialekt zitier. Die neue Hausfarbe beerenrot, so Farbpsychologen, soll „aktiv und emotional“ wirken.
Eine Million Euro lässt sich der Energieversorger den neuen Auftritt kosten. Gleichzeitig hofft man aber auch, Geld einzusparen. Den Anstoß zur Neuausrichtung des Unternehmens gab die Fusion mit den Viersener Niederrheinwerken, die Anfang des Jahres vollzogen wurde.
Diese Fusion soll nach fünf Jahren Einsparungen in Höhe von 5,5 Millionen Euro pro Jahr einbringen. Darin enthalten sind 1,5 Millionen, die durch einen einprozentigen Stellenabbau erzielt werden. „Aber wir werden nicht dauerhaft schrumpfen“, versichert Vorstandsmitglied Frank Kindervatter. „Es entstehen ständig neue Aufgabenbereiche.“ Man habe in manchen Bereichen eher auf Dauer das Problem, nicht genügend qualifiziertes Personal zu finden.
Denn mit der neuen Dachmarke soll eine inhaltliche Neuausrichtung des Unternehmens kommen: Im Beratungsbereich sieht die NVV/NEW-Spitze noch großes Potenzial. „Es herrscht viel Orientierungslosigkeit bei den Kunden, gerade bei den aktuellen Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien“, sagt Kindervatter. „Hier wollen wir uns verstärkt als Dienstleister einbringen.“ Bislang ist das Geschäftsjahr 2011 gut verlaufen.