Tiefgarage: Kosten explodieren

Mittlerweile kostet die Sanierung des Alt-Komplexes sieben Millionen Euro. Anfangs war von 1,5 Millionen die Rede.

Mönchengladbach. Auch das noch: Die dringende Sanierung der Rheydter Tiefgarage unter dem Marktplatz wird viel, viel teurer als angenommen. Ursprünglich war von etwa 1,5 Millionen Euro die Rede. Nun spricht die Stadtspitze um OB Norbert Bude (SPD) von einem Finanzbedarf, der über sieben Million Euro beträgt. Stadtsprecher Wolfgang Speen bestätigte auf WZ-Anfrage die deutlich gestiegenen Kosten. Laut Speen sind die anfangs genannten 1,5 Millionen Euro allein für die Decken-Sanierung nötig.

Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) hat ohnehin große Finanzsorgen. Und das nicht erst seit gestern. Nächsten Mittwoch will er den Entwurf für den Stadthaushalt 2012 vorlegen — der hat schon ein Defizit, das im dreistelligen Millionenbereich liegt.

Die Kostenexplosion bei der undichten und daher an manchen Stellen tropfenden Tiefgarage verärgert die Politik. Offiziell äußern will sich bisher niemand. Begründung: „Wir warten die genauen Erklärungen ab und wollen Fakten sehen.“

Die Sanierung der Großgarage für maximal 360 Autos fällt in den Zuständigkeitsbereich des Technischen Beigeordneten Andreas Wurff und steht in direktem Zusammenhang mit dem neuen Marktplatz. Denn ehe der für rund 5,6 Millionen Euro ab Mitte 2012 (endlich) neu gestaltet wird, muss das Parkhaus neben Karstadt überholt und auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Dazu gehören auch Beton-Sanierungen, bessere Eingänge usw. Erneuert wird vor allem die Decke der Garage — sie ist in großen Teilen Grundlage des Marktplatzes.

Am 21. Oktober hatte die PPG, die Park-Platz-Gesellschaft von Stadt und Borussia, die Bewirtschaftung des maroden „Autohauses“ übernommen. Weil die Technik wie Schranken und Kassenautomaten vom vorherigen Garagen-Betreiber Q-Park abmontiert worden waren, lief der Betrieb erst einmal „manuell“. PPG-Mitarbeiter kassierten die Parkgebühren und sorgten für einen geordneten Betrieb.

Q-Park hatte den Komplex lange per Erbbaurechtsvertrag geführt. Eine Verlängerung dieses Langzeitvertrages zwischen Stadt, Stadttochter EWMG und der Firma kam nicht zustande. Q-Park drängte wegen des hohen Sanierungsbedarfs auf günstige finanzielle Bedingungen. Man bekam sie nicht und zog sich zurück, sagen Insider. Daraufhin übertrug die Stadt der PPG die Tiefgaragen-Verwaltung.

Während der umfangreichen Arbeiten wird die Tiefgarage komplett geschlossen, sagt Speen.