Wie Gladbacher die Stadt sehen
Umfrage: Die Wirtschaftsjunioren gingen Samstag auf die Straße.
Mönchengladbach. Was bedeutet es, in Mönchengladbach zu leben? Das ist eine der Fragen, die Passanten am Samstag auf der Hindenburgstraße beantworten konnten. Die Wirtschaftsjunioren Mönchengladbach waren bereits zum vierten Mal unterwegs, um die Bevölkerung zu befragen.
Neben Fragen zu aktuellen wirtschaftlichen und politischen Themen lag der Fokus besonders auf Mönchengladbach. Die deutschlandweiten Fragen sind jedes Jahr ähnlich. "Dadurch können wir eine Tendenz beobachten", sagt die Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren, Karin van Soest-Schückhaus. Eine Besonderheit hat sie dabei festgestellt: "Gerade Fragen zur Selbstständigkeit werden in Krisenzeiten eher zurückhaltend beantwortet."
Bei den Fragen zu regionalen Themen setzen die Wirtschaftsjunioren Schwerpunkte. Im vergangenen Jahr war es die Kommunalpolitik. Dieses Mal stand das Lebensgefühl in und um Mönchengladbach im Mittelpunkt. Die Befragten konnten Noten von eins bis sechs für die Sauberkeit in der Stadt, das Angebot der Kinderbetreuung und die Einkaufmöglichkeiten in der Innenstadt vergeben.
Dabei gingen die Meinungen auseinander. Wilfried Renner lebt seit mehr als 20Jahren in Gladbach. Mit der Entwicklung der Stadt ist der 66-Jährige nicht zufrieden. Er kritisiert die Geschäfte in der Innenstadt. "Alles ist entweder auf jung oder billig ausgerichtet." Viele Befragte stören sich an den so genannten Ein-Euro-Läden.
Für Petra Gilgen ist das Angebot in Gladbach "nicht breit genug gefächert". Anders sehen das Dilber und Annika. Die beiden Freundinnen machen gerade einen Einkaufsbummel. "Ich finde es super, hier zu shoppen. Eigentlich gibt’s auf der Hindenburgstraße alle Läden, die man zum Glücklichsein braucht", sagt die 14-jährige Annika.
Rund 90 Passanten haben die Wirtschaftsjunioren am Samstag befragt. Zudem schicken sie die Fragebögen auch an Unternehmen. Zum Abschluss der Befragung sollen rund 1500 Bögen beantwortet sein. So wollen die Wirtschaftsjunioren bis zum Sommer ein repräsentatives Ergebnis präsentieren.
"Wir versuchen, eng mit der Politik und der Stadt zusammenzuarbeiten", sagt Projektleiter Jonathan Hoster. "Der Bürger soll das Gefühl haben, dass seine Kritik - ob positiv oder negativ - auch bei denen ankommt, an die sie gerichtet ist." Zudem fordern Unternehmen in der Region die Bevölkerungsbefragung.