Zalando-Effekt am Jobmarkt
Die Gladbacher Agentur für Arbeit hat die neuesten Zahlen vorgelegt.
Mönchengladbach. Die Entwicklung im Güdderather Regiopark hat sich auch im vergangenen Monat positiv auf den Gladbacher Arbeitsmarkt ausgewirkt. Wesentlichen Anteil daran hat der Online-Versandhändler Zalando, der dort sein Logistikzentrum betreibt und inzwischen 980 Menschen beschäftigt. Fast zwei Drittel davon kommen aus der Stadt Mönchengladbach, 18 Prozent aus dem Rheinkreis Neuss und die übrigen aus umliegenden Städten und Gemeinden, die nicht zur Gladbacher Arbeitsagentur gehören.
„Wir möchten nach den Sommerferien die 1000er-Marke überschreiten“, sagt die Leiterin der Gladbacher Agentur für Arbeit, Angela Schoofs. Sie spricht in diesem Zusammenhang von einem „Zalando-Effekt“. Damit ist gemeint, dass andere Unternehmen im Regiopark von Zalando profitieren. „Gleich gegenüber ist DHL, das für Zalando die Pakete ausliefert und ebenfalls neue Arbeitsplätze geschaffen hat“, sagt Schoofs.
Besonders positiv bewertet sie, dass das Alter und die Ausbildung der Bewerber bei den Einstellungen durch Zalando nur eine untergeordnete Rolle spielen. Es komme vielmehr auf das Engagement und den Einsatzwillen des Einzelnen an.
Deshalb haben dort auch Langzeitarbeitslose und Menschen mit körperlichen Handicaps eine Anstellung gefunden. Zalando ist nur ein Beispiel für den Boom, den die gesamte Logistik- und Verkehrsbranche erlebt. Derzeit führen die Arbeitsagentur und Zalando Gespräche darüber, wie ab September des kommenden Jahres bei Zalando auch Azubis beschäftigt werden können.
Für das laufende Jahr hat auf dem Ausbildungsmarkt der Endspurt bereits begonnen. In Gladbach gibt es allerdings zu wenig Ausbildungsstellen. 822 Suchenden stehen nur 493 unbesetzte Lehrstellen gegenüber. Deshalb arbeitet die Arbeitsagentur mit den Düsseldorfer Kollegen zusammen. Denn dort ist die Situation umgekehrt: Es gibt mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. „Dies ist auch eine Chance für kurzentschlossene junge Menschen, die jetzt noch einen Ausbildungsplatz suchen“, sagt Schoofs.
Die Mönchengladbacher Agenturchefin ist mit der Gesamtentwicklung auf dem Arbeitsmarkt zufrieden. Ende Juni waren hier 15 308 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 22 mehr als im Mai und 164 mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell unverändert 11,5 Prozent.