Zehn Jahre Initiativkreis: Die ganz Großen in Gladbach
Der Zusammenschluss von Unternehmen und Privatpersonen hat in einem Jahrzehnt 80 Events auf die Beine gestellt.
Mönchengladbach. Die diesjährige Gästeliste liest sich wie das Who-is-Who der aktuellen Zeitgeschichte: Jimmy Wales eröffnet den Reigen prominenter Besucher in der Kaiser-Friedrich-Halle.
Der Initiativkreis Mönchengladbach hat den Wikipedia-Gründer für den 6. März im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Pioniere der Welt“ eingeladen. Ihm folgt am 5. Juni der Nobelpreisträger Mohamed El Baradei, dessen Name für die friedliche Begleitung der ägyptischen Revolution stehe.
Ein „besonderes Highlight“: Am 18. Oktober redet der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, in Gladbach. Zum ersten Mal konnten die Veranstalter damit einen noch amtierenden Regierungschef gewinnen. Die Großen kommen nach Gladbach, weil der Initiativkreis und seine Veranstaltungen für „Qualität und Nachhaltigkeit“ stehen, meint jedenfalls Sprecher Rolf Königs: „Dieses Image haben wir uns erarbeitet“, sagt der Borussen-Präsident (71) und lacht.
Noch ganz ohne Bekanntheits-Bonus musste der Kreis vor zehn Jahren bei seiner Gründung auskommen: „Viele haben zunächst nicht daran geglaubt, dass etwas entsteht, das so langfristig ist“, erinnert sich der Initiator des Projekts, der Geschäftsführer der Stadtmarketing-Gesellschaft, Peter Schlipköter.
15 Mitglieder gehörten am 15. Februar 2003 zu den Pionieren. Sie wollten „besondere Gastreferenten und kulturelle Highlights“ nach Gladbach holen: „Dabei konnten wir immer wieder Leuchtturmprojekte mit überregionaler Strahlkraft positionieren“, sagt Königs selbstbewusst. Mittlerweile unterstützen 29 Unternehmer und Privatleute wie Anwälte mit jährlich 10 000 Euro Beitrag das Konzept.
80 Events haben sie in zehn Jahren organisiert und dabei verschiedene Veranstaltungsreihen auf die Beine gestellt. Michail Gorbatschow, der Dalai Lama, Kofi Annan, Reinhold Messner und Leymah Roberta Gbowee waren da. Berühmte Orchester und Solisten wurden gewonnen. Für Kinder gab es Taschenlampenkonzerte und Musicals.