Zeltstadt: 42000 bei Frühjahrs-Messe

Die Veranstalter waren mit dem ersten Wochenende im Nordpark sehr zufrieden.

Mönchengladbach. Mehr als 42000 Besucher am ersten Wochenende haben der 17. Mönchengladbacher Frühjahrsausstellung einen erfolgreichen Start beschert. Der Veranstalter Haug West aus Krefeld zeigte sich "richtig zufrieden".

Auf 30000 Quadratmetern gibt es in der weißen Zeltstadt an der Einfahrt zum Nordpark alles vom "magischen" Mikrofaserhandschuh - so verspricht es der Anbieter - über Informationen von Baufachbetrieben der Stadt bis zur Ausstellung des Bundesamts für Verfassungsschutz.

Am Samstag hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert Post (CDU) als Schirmherr die Verbraucherausstellung gemeinsam mit Ulrich Schückhaus von der städtischen Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) eröffnet. In 13 Messe-Hallen sind Mönchengladbacher Aussteller in diesem Jahr so zahlreich vertreten wie nie zuvor.

Das Treiben in den Hallen ist bunt. In Halle 4 hat zum Beispiel Ilona Fuchs ihren Stand. Sie ist "die Spezialistin", wie sie sagt, für Glasnagelfeilen und Accessoires für die etwas privateren Körperregionen. Nicht weit entfernt locken zwei junge Asiatinnen mit "Wundermetall-Stäben", die nach ihren Worten, Schmerzen und andere böse Geister aus dem Körper vertreiben. Und nur ein Stückchen weiter gibt es "superwarme Strümpfe", jetzt "sogar ohne einschneidende Bündchen". Sagt zumindest die hübsche Hostess am Stand.

Die Hostessen - sie sind eines der Merkmale einer Verbrauchermesse. Hübsch anzusehen sind sie. Und nimmt der Besucher erst einmal Blickkontakt auf, findet er sich wenige Sekunden später auch schon auf einer Massagebank, einem Antistress-Sessel oder unter einem Gesichts-Peeling wieder.

Bei den mehr als 10000verschiedenen Artikeln fällt auch erfahrenen Schnäppchenjägern die Auswahl schwer. Die meisten Besucher lassen sich von der Warenvielfalt verführen. Ganz anders Gerd Görtz: "Wer hier ohne Plan vorgeht, der ist verloren", sagt er bestimmt. Er will sein Bad umbauen und sich hier gezielt informieren. "Dafür ist die Messe wirklich Klasse", sagt er, heftet sich geschickt an die Fersen des Verkaufspersonals und lässt sich jedes einzelne Produkt zeigen.

Während Ilona Fischer den Versuchungen widerstanden hat, Nierenwärmer, blitzende Töpfe oder Nano-Politur für "nie mehr verschmutzende" Autos zu kaufen, ist Familie Fink im Kaufrausch. Gebannt steht sie vor einem "Magnet Akkupressur-Supeduo". Was auch immer es ist, die Franks sind hingerissen. Nur Tochter Jacqueline nicht. Sie will endlich zu dem Stand mit den Tattoo-Bildern. Den hat sie zwar noch nicht entdeckt. Doch er droht vor lauter Magnet-Geräten in Vergessenheit zu geraten.

Ob Brauchbares oder Überflüssiges, Qualitätsware oder Ramsch, wesentlich ist das Gefühl für den Verbraucher, ein Geschäft gemacht zu haben. "Wir achten sehr auf den Mix bei den Ausstellern", sagt Messe-Organisator Günter Wolff. "So eine Messe ist ein bisschen wie ein Markt im Mittelalter. Da gehören Zauberer und Wundermittel einfach dazu, das erwartet der Kunde."