Riesige Müllberge türmen sich vor den geschlossenen Recyclinghöfen der Stadt Düsseldorf. Seit Freitag war an den drei Standorten des kommunalen Entsorger Awista wegen eines Warnstreiks kein Müll mehr angenommen worden.
Statt ihren Unrat wieder mitzunehmen, seien Abfälle einfach vor Ort abgestellt worden - mit schätzungsweise 500 Kubikmetern in einem Ausmaß, das auch die Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebs „völlig überrascht“ habe, wie die Stadt mitteilte. Mülldetektive seien vor Ort, um die illegale Müllentsorgung entsprechend zu ahnden.
Mannshohe Müllberge auf 100 Metern Bürgersteig
So stapeln sich etwa in Flingern Sperrmüll und Unrat auf einer Länge von rund 100 Metern teilweise übermannshoch auf dem Bürgersteig. Autoreifen, Elektrogeräte, Bauschutt und Pappkisten liegen hier durcheinander.
„Die Menge illegal abgeladenen Mülls vor dem Recyclinghof in Flingern macht mich sprachlos“, ließ der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller mitteilen. „Ein geschlossener Recyclinghof ist kein Argument für das illegale Abladen von Müll“, betonte er. Auch vor dem Recyclinghof im Ortsteil Lohausen türmen sich inzwischen zahlreiche Kartons und Müllsäcke.
Man werde die illegale Müllentsorgung im öffentlichen Straßenraum konsequent ahnden, teilte die Stadt mit. 30 Verursacher seien bereits ermittelt. Gleichzeitig werde der Entsorgungsbetrieb am Dienstag beginnen, den Müll aufzuräumen und fachgerecht zu entsorgen. Teilweise seien auch Altöl und Chemikalien einfach abgestellt worden.
Die Recyclinghöfe in Düsseldorf bleiben noch bis einschließlich Mittwoch geschlossen. Auch viele Mülltonnen sollen ungeleert bleiben. Auch in einigen Ruhrgebietsstädten haben legen die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe in den kommenden Tagen die Arbeit nieder.
Im Tarifkonflikt der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi den Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde zuletzt deutlich erhöht. Viele Mitarbeiter von Kitas, dem öffentlichen Nahverkehr und auch den Entsorgungsbetrieben haben immer wieder die Arbeit niedergelegt, um ihre Forderungen nach mehr Lohn gegenüber den Arbeitgebern von Bund und Kommunen durchzusetzen.
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