Gewalt Nach blutigem Rocker-Krieg: Bandidos in Hagen lösen sich auf

Hagen · Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen lösen sich die Bandidos in Hagen auf. Auch auf offener Straße war es mit einem konkurrierenden Rocker-Club wiederholt zu blutigen Gewalttaten gekommen.

Mitglieder des Motorradclubs "Bandidos" in NRW.

Foto: dpa/Marius Becker

Nach längeren gewaltsamen Auseinandersetzungen im Rockermilieu in Hagen lösen sich die dortigen Bandidos auf. „Nach eigenem Bekunden sind die Bandidos in Hagen von der Bildfläche verschwunden“, sagte ein Polizeisprecher am Montag auf Anfrage. Die Polizei gehe davon aus, dass das auch zutreffe. Das „Prospect Chapter“ habe - mit einiger Fluktuation - zuletzt bis zu rund 20 Mitglieder gezählt. Auch auf offener Straße war es mit dem konkurrierenden Club Freeway Riders wiederholt zu blutigen Gewalttaten gekommen. Die „Westfalenpost“ hatte zuvor berichtet.

Der Rockerkrieg hatte für Verunsicherung gesorgt und zu Razzien und Festnahmen geführt. Auch das Landgericht Hagen befasst sich regelmäßig mit Gewaltdelikten aus dem Rockermilieu. So beginnt am kommenden Montag (25. März) ein Prozess wegen versuchten Mordes gegen ein mutmaßliches Bandidos-Mitglied. Ihm wird vorgeworfen, einen Rivalen der Freeway Riders in seinem Wagen verfolgt zu haben. Aus dem fahrenden Auto habe der Angeklagte - oder ein noch unbekannter anderer Wageninsasse - vier Schüsse auf den Mann abgegeben, der unverletzt blieb.

Zudem sei die Anklage gegen ein Freeway-Mitglied „in gehobener Position“ eingegangen, dem versuchte Tötung vorgeworfen werde. Er soll aus einem fahrenden Wagen heraus durch die geöffnete Scheibe geschossen und ein Mitglied der Bandidos lebensgefährlich im Bauchbereich verletzt haben.

(dpa)