Zwischenbilanz Torwart Haukeland ist bei der DEG eingeschlagen

Nach einem Drittel der Eishockey-Saison gibt es in der Länderspielpause ein paar Tage Erholung für die Düsseldorfer.

Henrik Haukeland im Spiel gegen Berlin. Der DEG-Torwart zeigte bislang kaum Wackler.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Die Erleichterung war ihnen am Sonntag anzumerken, den Spielern der Düsseldorfer EG nach ihrem 2:1-Erfolg in Schwenningen. Ein versöhnlicher Abschluss vor der Länderspielpause der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Die ist traditionell der erste Termin für ein Zwischenfazit. Wie läuft es also für die DEG? Eine Annäherung in Zahlen.


29 – So viele Punkte holte die DEG in 19 Spielen, macht 1,53 im Schnitt, die reichen für Platz acht. Die DEG erlebte starke Auftritte wie gegen Iserlohn, Ingolstadt, Mannheim oder Bietigheim, schmeichelhafte Siege wie gegen Wolfsburg, aber auch bittere Niederlagen wie gegen Köln oder Frankfurt. Nur dreimal war sie wirklich schlecht, in Bremerhaven, Straubing und Nürnberg. In zwölf von 19 Spielen zu punkten, kann sich sehen lassen – gerade unter den speziellen Umständen.

12 – Die Umstände: Bereits zwölf Spieler fehlten mindestens einmal. Das lag bei einigen daran, dass sie Ergänzungsspieler sind, die meisten aber waren nicht spielfähig. Manager Niki Mondt spricht nicht umsonst von „extrem viel Verletzungspech“.

Und das bei Leistungsträgern wie den Verteidigern Kyle Cumiskey, Bernhard Ebner und Joonas Järvinen oder den Stürmern Brendan O‘Donnell, Stephen Harper und Victor Svensson.

91,3 – Ein anderer ist fit und in Form: Henrik Haukeland wehrte bislang 91,3 Prozent der Schüsse ab, kassierte nur 2,48 Tore im Schnitt und zeigte kaum Wackler. Seine Zahlen sähen noch besser aus, hätten seine Vorderleuten ihn nicht hin und wieder alleingelassen. Auch Hendrik Hane ist in Form, in Schwenningen hielt er den Sieg fest. Zudem hält er überragend für Kooperationspartner Krefeld: Seine 95 Prozent Fangquote und 1,47 Gegentore im Schnitt sind Bestwerte in der DEL2.

18 – Haukeland ist nicht der einzige Neue, der eingeschlagen ist, ein anderer ist Stephen Harper. Gar nicht zwingend für die vorderen Reihen eingeplant, ist der Kanadier mit 18 Punkten Topscorer und mit acht Treffern (gemeinsam mit Daniel Fischbuch) Toptorjäger der DEG. Zuletzt fehlte aber auch er – er hatte sich vor dem Spiel am Freitag in Nürnberg mehrfach übergeben.

9 – Nicht alle Stürmer sind in Topform. Alexander Barta erlebte zwischendurch neun Spiele ohne Scorerpunkt, und kreierte mit seiner Reihe auch zu wenig. Philip Gogulla, wartete gar 13 Spiele auf sein erstes Tor. Erst seitdem Trainer Roger Hansson die Reihen umstellte, läuft es. Gogulla punktet nun fast in jedem Spiel, auch Barta hat in Nürnberg wieder getroffen und machte in Schwenningen ein gutes Spiel.

1073 – Zahlreiche gute Spiele haben bislang die vielen jungen Spieler gemacht. Das müssen sie aber auch, sie bekommen viel Verantwortung. 1073 Minuten durften die U23-Spieler der DEG bislang ran – nur in Nürnberg bekommen Talente noch mehr Eiszeit. Bei der DEG gehören gleich sechs zum festen Stamm: Hendrik Hane im Tor, Justus Böttner und Niklas Heinzinger in der Verteidigung sowie Alexander Blank, Josef Eham und Jakub Borzecki im Sturm. Auch Edmund Junemann aus der U20 durfte schon spielen. Nicht zu vergessen: Auch Alexander Ehl, Tobias Eder und Luca Zitterbart, die drei Düsseldorfer beim Deutschland-Cup, sind unter 25.

43,9 – Ein Problem bislang: Wenn mal nichts läuft, läuft wirklich gar nichts. In mehreren Spielen gab es lange Phasen mit vielen Chancen der Gegner und kaum eigenen. Der Schussanteil der DEG liegt bei nur 43,9 Prozent – deutlich zu wenig. Ein guter Wert beginnt ab 50.

13 – Besonders schwach tritt die Düsseldorfer EG im letzten Drittel auf. Da steht die Tordifferenz bei minus 13. Schon mehrfach ließ sie im Schlussdrittel Punkte liegen, am auffälligsten war das gegen Köln, als sie 25 Sekunden vor Ende ein 3:1 verspielte. Warum die DEG trotzdem mehr gewinnt als verliert? Weil sie im ersten (+5) und im zweiten (+11) Drittel zu den besten Teams der Deutschen Eishockey Liga gehört.

99 – Durchwachsen läuft es derweil in den Special Teams. Insgesamt kann sich die addierte Quote aus Über- und Unterzahl sehen lassen, 100 gilt als Richtwert, da ist eine 99 im Rahmen. Allerdings gibt es große Unterschiede. Während es in Unterzahl (85 Prozent) richtig gut läuft, bleibt das Powerplay (14 Prozent) deutlich unter seinen Möglichkeiten. Die DEG benötigt aktuell 12:27 Minuten Überzahl für ein Tor.

6492 – Wer schaut sich das alles eigentlich in der Halle an? Bislang sind das im Schnitt knapp 6500 Fans, also rund 2000 weniger als in der letzten Vor-Corona-Saison (8642). Allerdings ist es noch früh in der Saison, und allein ist die DEG damit nicht, viele Klubs haben mit Rückgängen zu kämpfen. Positiv: Das Derby war ausverkauft, es gibt also noch genügend Menschen, die Lust auf Live-Eishockey haben. Jetzt muss es der DEG nur noch gelingen, einen größeren Teil davon auch für den Alltag zu begeistern.