Nach Gasaustritt in Hamm können viele Anwohner in Wohnungen zurück
Stundenlang strömt in Hamm Methangas in die Luft. Bei Bohrungen war eine Gasblase angestochen worden. Die meisten Anwohner können nun wieder nach Hause. Der Einsatz ist längst noch nicht abgeschlossen.
Hamm. Nach dem Gasaustritt in Hamm sind am Donnerstag die meisten Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Nach Angaben der Feuerwehr werden noch etwa 20 Anwohner aus sieben Haushalten die Nacht zum Freitag bei Freunden, Verwandten und Bekannten verbringen. „Es tritt noch Gas aus“, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte.
Messungen der Gaskonzentration hätten aber ergeben, dass in Teilen des Sperrbereichs keine Gefahr mehr bestehe, teilte die Polizei mit. Der Sperrradius, von dem zunächst mehr als 100 Menschen betroffen waren, sei deshalb auf 50 Meter verkleinert worden.
Wegen der Explosionsgefahr mussten vier Straßen gesperrt werden und die rund 130 Menschen konnten ihre Wohnungen und Häuser nicht betreten. Foto: Marcel Kusch/dpa
Eine konkrete Gefahr besteht laut Stadt in den freigegebenen Gebäuden nicht mehr. Als reine Vorsichtsmaßnahme sollte das Haus aber komplett gelüftet werden, empfahl die Stadt. Die Betreuungsstelle für die Anwohner wurde am Donnerstagabend geschlossen.
Arbeiter waren am Mittwoch bei Erdwärme-Bohrungen in etwa 80 Meter Tiefe auf das Methangas gestoßen. An der Baustelle strömte auch rund 24 Stunden nach dem Unfall weiter Gas in die Luft. Die Menge habe im Vergleich zum Mittwoch aber deutlich abgenommen, sagte ein Stadtsprecher. Wann die restlichen Sperrungen aufgehoben werden könnten, sei noch nicht abzusehen. Unklar war am Donnerstag zunächst, wie die bei der Bohrung angestochene Gasblase entstanden war.
Nach Angaben der Feuerwehr steckt das Gestänge des riesigen Bohrers noch in der Erde. Das Gas ströme darüber aus. An diesem Freitag wollten Spezialisten ein Rohr an die Bohrstange anbringen, damit das Gas auf eine Wiese abgeleitet werden könne. Dann könnten die restlichen Anwohner wieder in ihre Häuser zurück, so die Feuerwehr. Wenn das Gas komplett ausgeströmt sei, werde die betroffene Stelle vermutlich mit Flüssigbeton verfüllt. dpa