Am 25. September ist Schlüsselübergabe Neues Stadtteilzentrum in Wuppertal-Heckinghausen ist fast fertig

Heckinghausen · Die Wellblechfassade mit den bunten Fensterrahmen des neuen Stadtteilzentrums ist schon länger ein Hingucker im Stadtteil. Im Inneren ist inzwischen ebenfalls schon viel so, wie es bald von den Kindern und Jugendlichen, von Initiativen und Organisationen im Stadtteil in Besitz genommen werden kann.

Stadtteiltreff-Leiter Christof Oliveri und Architektin Andrea Simonfreuen sich auf die Eröffnung.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die WZ hat sich von Hausherr Christof Oliveri und Architektin Andrea Simon durch das Gebäude führen lassen.

Die Führung beginnt auf der Rückseite, wo noch Geröll zu überwinden ist, denn das Außengelände wird erst 2022 gestaltet. Christof Oliveri, Leiter des Stadtteiltreffs, öffnet eine Tür zum würfelförmigen Anbau. „Das hier wird das Herzstück des Kinder- und Jugendbereichs“, sagt er stolz und präsentiert einen hohen hellen Raum – noch leer, aber schon mit Atmosphäre. An drei Seiten kommt Tageslicht durch bodentiefe Fenster, zudem durch eine Luke im Flachdach. Eine Treppe führt zu einer Galerie und in die erste Etage. „Das wird der Cafébereich des offenen Kinder- und Jugendbereichs“, erklärt Oliveri. „Am Wochenende können hier auch Veranstaltungen stattfinden.“

Nebenan liegt eine Küche, dank mehrerer Türen von unterschiedlichen Bereichen aus nutzbar. Weitere multifunktionale Räume mit Holzboden und weißen Wänden sind unter anderem als Hausaufgaben- oder Veranstaltungsräume vorgesehen, in einem soll das Reparaturcafé eine Heimat finden.

Im ersten Stock gibt es einen weiteren Raum mit Wow-Effekt: Eine der mehr als sieben Meter hohen Wände wird Kletterwand. Oben verläuft wieder eine Galerie. Hier soll es nicht nur Sport- und Bewegungsangebote geben, sondern auch Veranstaltungen.

Fenster wirken wie zufällig über die Wand verstreut

Im ganzen Haus liegen die Fenster nicht auf einer Linie, sondern wirken zufällig über die Wand verstreut. Andrea Simon, Architektin und Projektleiterin des Gebäudemanagements erläutert, dass auf diese Weise jedes einen anderen Ausblick auf den Stadtteil biete. Einige der Fenster haben eine besonders breite Einfassung aus Holz. Die dürfen Besucher als Logenplatz mit Blick auf die Straße nutzen.

Obwohl durch die verstreut verteilten Fenster mehr Licht ins Gebäude fällt, sind es wenig Fensterflächen im Verhältnis zu Wandflächen. „Das ist optimal für ein Passivhaus“, erläutert Andrea Simon. Denn als zertifiziertes Passivhaus ist das Gebäude erbaut. Dicke Dämmschichten halten es im Winter warm und im Sommer kühl. Lüftung und Wärmepumpe sorgen für gutes Raumklima. Auf dem Dach fängt eine Photovoltaikanlage Sonnenenergie ein.

Das neue Haus steht für Aufbruch in Heckinghausen

An der Gestaltung des Hauses waren Kinder und Jugendliche sowie Gruppen im Stadtteil beteiligt. Oliveri berichtet, dass es ihrer Mitwirkung zu verdanken ist, dass das Haus viele Zugänge hat, Bereiche für unterschiedliche Veranstaltungen voneinander getrennt werden können. Eine digitale Schließanlage ermöglicht eine zeitlich und räumlich begrenzte Schlüsselgewalt. Für einige Gruppen stehen auch Büros zur Verfügung. Platz gibt es viel – bis zu 200 Nutzer pro Tag sollen möglich sein.

Ein Eröffnungsfest kann es wegen Corona nicht geben. „Es werden eher Eröffnungswochen werden“, kündigt Oliveri an. Er weiß, dass einige der Besucher dem alten Haus noch hinterhertrauern, aus dem Stadtteil hat er Bemerkungen über die Modernität des Gebäudes gehört. Er ist sich aber sicher, dass alle Nutzer bald die Möglichkeiten des Hauses schätzen werden. Und mit Blick auf die zahlreichen Initiativen im Stadtteil, die das Haus künftig nutzen können, sagt er: „Es steht für Aufbruch.“