Neuss Botanischer Garten macht sich schick

Neuss. · Die Zugänge werden komplett überarbeitet. Noch nicht geklärt ist die Zukunft des Gewächshauses.

Von der Körnerstraße können Passanten schon einen Blick auf den Platz erhaschen, der vor dem Gewächshaus entsteht.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Wer in diesen Wochen die Körner- oder die Weingartstraße passiert, dem dürfte vor allem eines auffallen: Dort entsteht ein ganz neuer Blick auf den Botanischen Garten. Zwar bestimmen noch Absperrbänder, Bauzäune und unfertige Pflasterungen die Optik – doch der Beobachter bekommt mittlerweile einen Eindruck davon, wie es einmal aussehen könnte.

Der zweite Bauabschnitt des großen Projektes „Aufwertung des Botanischen Gartens“ ist in vollem Gange. Die Planung sieht eine grundsätzliche Überarbeitung der Zugangs- und Zufahrt-Situation an der Körnerstraße vor. Dabei soll nicht nur eine platzartige Fläche neben dem alten Gewächshaus entstehen. Auch die Sichtverhältnisse wurden durch behutsames Entfernen des Gehölzbestandes an der Körnerstraße verbessert – der Effekt ist bereits deutlich zu sehen. Darüber hinaus soll die Erschließung des höher gelegenen Parkteils über eine Treppe erfolgen – als Verbindung zwischen dem historischen Teil und dem neu zu gestaltenden Bereich des Botanischen Gartens. Die Stützmauer, die sie überbrückt, muss aus Gründen des Denkmalschutzes als Geländekante erhalten bleiben. Weil im Garten weiterhin das Amt für Umwelt und Stadtgrün Gebäude nutzt, muss der neue Platz zumindest für Anlieger überfahrbar bleiben. Als Zugang für Fußgänger ist deshalb an der Körnerstraße ein separates Tor geplant.

Wie Stadtsprecher Tobias Spange mitteilt, sollen die Arbeiten im „Bauabschnitt B“ bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Allerdings: Was mit dem mehr als 100 Jahre alten Gewächshaus geschieht, ist derzeit noch ungewiss. In den – zumindest derzeitigen – Planungen spielt es keine Rolle, auch ein Abriss ist nicht ausgeschlossen.

Und den möchte der Verein „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Neuss“ unbedingt verhindern. Die Vorsitzende Renate Tillmanns sagt: „Wir hoffen, dass es erhalten bleibt.“ Doch da gibt es ein Problem: „Man müsste einen Sponsor finden, der Geld in die Hand nimmt. Unter anderem müssen die Glasplatten komplett erneuert werden“, bemerkt Renate Tillmanns. Ihre Ideal-Vorstellung: Das alte Gewächshaus soll neu gestaltet werden und dann als „Zentrum der Begegnung“ in dem Viertel fungieren. Inklusive Imbiss und regelmäßigen Veranstaltungen.

Bürger redeten über Zukunft
des alten Gewächshauses mit

Der Schutz des alten Gewächshauses war auch Thema bei einer Bürgerinformation Ende 2017. Dort hatten Interessierte die Möglichkeit, über die Details der Planung zu diskutieren. Unter Einbeziehung der dort vorgestellten Themen wurde in Zusammenarbeit mit einem externen Büro die Planung vertieft und anschließend Vertretern des Forums Stadtentwicklung, dem Verein „neuss agenda 21“ und dem Verein „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Neuss“ als Multiplikatoren und Betroffene vorgestellt. Die Phase zwei ist mit einem finanziellen Aufwand in Höhe von 360 000 Euro verbunden. In „Bauabschnitt C“ geht es unter anderem um die stillgelegten Folientunnel neben dem alten Gewächshaus.