Forsa-Umfrage „NRW-Check“ ergibt: Mehr Vertrauen in Reul als in Wüst

Düsseldorf · Beim großen NRW-Check, einer forsa-Umfrage unter den NRW-Wählerinnen und Wählern, kamen Wüst und Gebauer nicht so gut weg. Auch die Schulpolitik wurde heftig kritisiert.

Wüst legte zwar in Prozentpunkten zu, ist aber dennoch nicht sehr beliebt.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Dreimal so bekannt, aber deutlich weniger vertrauenswürdig als der alte CDU-Hase Herbert Reul: Das ist die Hypothek, die der erst im Oktober zum Ministerpräsidenten und CDU-Chef in NRW gewählte Hendrik Wüst trägt. Zwar fiel 60 Prozent der im NRW-Check Befragten spontan Wüsts Name ein, wenn nach einem NRW-Politiker gefragt wurde. Nur 20 Prozent dachten auch gleich an NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) – aber beim Vertrauen schoss der kantige Law-&-Order-Mann dann mit 60 von 100 möglichen Prozent weit über den CDU-Ministerpräsidenten Wüst (52) hinaus.

Nur: Der Name von Wüsts wichtigstem Gegenkandidaten bei der Landtagswahl, Thomas Kutschaty, fällt überhaupt nur 13 Prozent der ­Befragten spontan ein – und beim Vertrauenswert liegt der SPD-Mann auch nur bei 45 Punkten. Keine guten Werte für einen Oppositionsführer. Würde der Ministerpräsident von den Bürgerinnen und Bürgern direkt gewählt, dann hätten – Stand jetzt – aber weder Wüst noch ­Kutschaty eine Chance: Eine deutliche Mehrheit von 55 Prozent votiert derzeit weder für den einen noch den an­deren. Immerhin haben beide seit der Umfrage im Dezember zugelegt: Wüst wollen derzeit 29 Prozent (+5), Kutschaty nur 16 Prozent (+4) als ihren Ministerpräsidenten. Dabei hat Wüst mehr als zwei Drittel der CDU-Anhänger (77 Prozent) klar hinter sich. Bei Kutschaty sieht das anders aus: Nur eine knappe Mehrheit der SPD-Anhänger (52 Prozent) will ihn als Landesvater sehen – 15 Prozent von ihnen wäre sogar Wüst lieber.

Mit dessen Arbeit als Ministerpräsident sind – anders als im Dezember – inzwischen mehr NRW-Bürger zufrieden als unzufrieden (40 : 36 Prozent). Auch die Noten der schwarz-gelben Landesregierung insgesamt sind besser als im Dezember, aber: Nur 37 Prozent (+6) der Wahlberechtigten sind mit ihr zufrieden, 57 Prozent (-7) weniger oder gar nicht. Besonders groß ist die Unzu­friedenheit in Ostwestfalen (66 Prozent).

Aber: So durchwachsen die Werte der beiden Spitzenkandidaten sein mögen, ihre Mitbewerber erscheinen un­ter „ferner liefen“: Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) fällt gerade mal elf Prozent der Befragten spontan ein, doch sein Vertrauenswert liegt bei 47 von 100 Punkten.

Die NRW-Grünen-Chefin Mona Neubaur haben nur ein Prozent spontan vor Augen, ­Vertrauenswert: nicht messbar angesichts der geringen Bekanntheit.