NRW-Innenminister begrüßt Verbot von „Osmanen Germania“

Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat das bundesweite Verbot der Rockergruppe „Osmanen Germania“ begrüßt. Damit sind auch alle sieben „Chapter“ der Gruppe in Nordrhein-Westfalen verboten.

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Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte das Verbot am Dienstagmorgen bekanntgegeben. In mehreren Bundesländern kam es zu umfangreichen Polizeiaktionen.

In Nordrhein-Westfalen hätten Polizisten die Verbotsverfügungen und Sicherstellungsbescheide übergeben, teilte das NRW-Innenministerium in Düsseldorf mit. Erneute Durchsuchungen habe es nach einer großen Razzia im März am Dienstag in NRW nicht gegeben.

Das Verbot stütze sich auch auf Erkenntnisse der Razzia vom 13. März 2018. Damals waren in Nordrhein-Westfalen mehr als 40 Wohnungen und Geschäftsräume in über 20 Städten durchsucht worden. 800 Polizisten waren im Einsatz.

Insgesamt hat der Verein im gesamten Bundesgebiet 16 Ortsgruppen, sogenannte Chapter, davon sieben in Nordrhein-Westfalen. Von der Gruppe geht nach Ansicht des Bundesinnenministeriums eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit aus. Nach Schätzungen der Polizei hat der türkisch-nationalistische Verein bundesweit mindestens 300 Mitglieder. In NRW war ihre Zahl im Februar auf 156 Mitglieder beziffert worden.

Alle Erscheinungsformen organisierter Kriminalität in Deutschland würden entschieden bekämpft, teilte Seehofer mit. Das gelte selbstverständlich auch für die „Osman Germania BC“, deren Mitglieder schwere Straftaten verübten. „Wer den Rechtsstaat ablehnt, kann von uns keine Nachsicht erwarten“, so der Bundesinnenminister.

Der Verein gebe vor, Jugendliche „von der Straße holen“ zu wollen. Tatsächlich aber sei es zu schweren Gewalttaten gegenüber konkurrierenden Rockergruppen gekommen - Körperverletzungs- und versuchte Tötungsdelikte eingeschlossen, so etwa bei Auseinandersetzungen mit der bereits aufgelösten kurdischen rockerähnlichen Gruppe „Bahoz“.