Bundesweite Durchsuchungen NRW ist Schwerpunkt bei Großrazzia wegen illegaler Beschäftigung in der Pflege

Bundespolizei und Zoll haben am Mittwoch eine bundesweite Großrazzia gegen illegale Beschäftigungen im Bereich der häuslichen Pflege durchgeführt. Dabei sind insgesamt 130 Gebäude durchsucht worden - darunter waren auch private Wohnungen.

Am Mittwoch gab es bundesweite Durchsuchungen bei Auftragsvermittlern, Steuerbüros und Wohnungen.

Foto: dpa/Annette Riedl

Bei den Durchsuchungen handelt es sich laut Bundespolizei um Wohn- und Geschäftsräume sowie Steuerbüros von in der Pflegebranche tätigen Firmen und Privatpersonen. 27 der 130 durchsuchten Räume und Büros befinden sich in NRW, teilte ein Polizeisprecher auf WZ-Anfrage mit. Außerdem seien in Polen drei Hauptbeschuldigte und deren Firmen durchsucht worden. In Deutschland richteten sich die Ermittlungen gegen 71 Auftragsvermittler. Gegen diese Personen werde wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, illegaler Ausländerbeschäftigung in größerem Umfang sowie des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt ermittelt.

Die Höhe von nichtabgeführten Sozialversicherungsbeiträgen beläuft sich nach Ermittlungen des Hauptzollamtes Dresden auf geschätzte 14 Millionen Euro. An dem Einsatz waren rund 1000 Beamte von Zoll und Bundespolizei beteiligt.

Inzwischen werde in rund 1400 Fällen überwiegend gegen Frauen aus der Ukraine wegen illegalen Aufenthalts in Deutschland ermittelt. Im Regelfall seien sie durch die polnischen Firmen in der Ukraine angeworben worden, um anschließend den deutschen Auftragsvermittlern zur Suche geeigneter Arbeitsorte angeboten zu werden. In welchen Städten es Durchsuchungen gegeben hat, will die Polizei nicht mitteilen.