Volle Auftragsbücher NRW-Metallindustrie wird durch Lieferengpässe ausgebremst

Düsseldorf · Trotz gefüllter Auftragsbücher ist die Stimmung bei Betrieben der Metall- und Elektro-Industrie in Nordrhein-Westfalen getrübt. Gründe dafür sind Pandemierisiken und Probleme bei den Lieferketten.

Die Auftragsbücher sind voll. Was fehlt, sind die Rohstoffe.

Foto: dpa/Martin Schutt

Die Betriebe der nordrhein-westfälischen Metallindustrie starten mit gemischten Gefühlen ins neue Jahr. Zwar hätten viele Unternehmen eine gute Auftragslage, „aber unabsehbare Risiken durch Pandemie und Lieferketten trüben die Erwartungen“, sagte der Präsident von Metall NRW, Arndt Kirchhoff, am Dienstag gestützt auf eine Umfrage unter 455 Firmen mit fast 144 000 Beschäftigten. Metall NRW ist ein Zusammenschluss von 26 Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen.

Der Umfrage zufolge ist fast jeder Betrieb in Nordrhein-Westfalen von Versorgungs- und Lieferproblemen betroffen. Die Materialengpässe verhinderten eine Auslastung der Produktion und schmälerten die Umsätze. Die Produktion der Unternehmen habe das Vorkrisen-Niveau immer noch nicht erreicht.

Dennoch bezeichnen 46 Prozent der befragten Unternehmen die eigene Geschäftslage als gut. Vor einem Jahr waren es lediglich 23 Prozent. Nur 14 Prozent sind mit der aktuellen Lage unzufrieden. Im Vorjahr war die Zahl mit 35 Prozent deutlich höher. Trotz der positiven Bewertung der aktuellen Lage erwartet fast ein Fünftel (18 Prozent) der befragten Unternehmen rückläufige Geschäfte in den nächsten sechs Monaten.

Positiv sei die stabile Lage bei Beschäftigung und Ausbildung, hieß es weiter. Der Anteil der Unternehmen mit Kurzarbeit hat deutlich abgenommen, wie die Umfrage zeigt. Er lag in den vergangenen sechs Monaten bei 18 Prozent. Für die kommenden sechs Monate planen nur 13 Prozent der Unternehmen mit Kurzarbeit. Vor einem Jahr meldeten noch 60 Prozent der Betriebe Kurzarbeit für das zweite Halbjahr 2020 und 42 Prozent für das erste Halbjahr 2021.

(dpa)