Pleite in Augsburg DEG kassiert erste Niederlage in dieser Saison

Düsseldorf · Ohne Trainer, ohne Topverteidiger und ohne Topstürmer verlieren die Düsseldorfer in Augsburg mit 1:2.

Der Düsseldorfer Josef Eham (hinten, mit der Rückennummer 44) hat hier im Spiel gegen die Augsburger Panther das Nachsehen.

Foto: RP/Birgit Haefnerr

Als hätte es zuletzt nicht bereits genug schlechte Nachrichten für die Düsseldorfer EG gegeben, kam am Sonntag noch eine oben drauf. Brendan O‘Donnell würde nicht spielen können. Was er genau hat, teilte die DEG nicht mit, nur, dass es nicht allzu ernst sei und er am Dienstag in Bietigheim wohl wieder dabei ist. Am Sonntag aber nicht. Also spielte die DEG in Augsburg nicht nur ohne ihren Cheftrainer (Roger Hansson, Corona) und ohne ihren Topverteidiger (Kyle Cumiskey, Kreuzbandriss), sondern auch noch ohne ihren Topstürmer, der bereits in starker Frühform ist. O‘Donnell sammelte an den ersten beiden Spieltagen vier Scorerpunkte.

Auch deswegen endeten die jeweils siegreich für die DEG. Nun in Augsburg gab es die erste Niederlage der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga. Nach 60 nicht immer hochklassigen, aber kämpferischen Minuten stand es 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) für die Panther. Was über das gesamte Spiel in Ordnung ging, vor allem im letzten Drittel hatte der AEV mehr vom Spiel. Aber weil die DEG beim Stand von 1:1 die Latte getroffen hatte und das entscheidende Tor in der 58. Minute kassierte, schien irgendwie mehr drin gewesen zu sein.

Zumal die DEG gut gestartet war. Stephen Harper hatte die erste Möglichkeit nach feiner Einzelleistung. Und auch danach kontrollierten die Gäste das Geschehen, kamen immer wieder mit kurzen und schnellen Pässen hinten raus. Da konnte man sich schon fragen, wo denn eigentlich der befürchtete Augsburger Sturmlauf bleibt. Hatten die Panther doch nach dem 0:6 am Donnerstag beim Derby in München einiges gutzumachen, DEG-Stürmer Alexander Blank war sich deswegen vor dem Spiel bei Magentasport sicher: „Die werden rauskommen wie die Feuerwehr.“ Doch weit gefehlt, es dauerte gut zehn Minuten, bis die Gastgeber wach wurden. Dann waren sie allerdings richtig da, während die DEG plötzlich Fehlpässe spielte, Laufduelle und Zweikämpfe verlor. Henrik Haukeland im DEG-Tor musste mehrmals eingreifen, um das mittlerweile schmeichelhafte 0:0 in die erste Pause zu retten.

Dass es auch nach 40 Minuten noch Unentschieden stand, ging dann allerdings in Ordnung. Zwar war Haukeland erneut gefragt, musste unter anderem einen Alleingang stoppen, aber nun klappte bei der DEG wieder deutlich mehr. Philip Gogulla hatte früh die nächste Großchance, blieb aber auch im dritten Spiel torlos. Gleiches gilt für seine Reihenkollegen Alexander Barta und Daniel Fischbuch. Besser läuft es in der kanadischen Reihe. In der fehlte nun zwar O‘Donnell, was Stephen MacAulay aber nicht daran hinderte, in der 30 Minute einen Puck an der blauen Linie aufzunehmen, ein paar Schritte zu gehen und einen krachenden Schlagschuss zum 0:1 ins Tor zu jagen. Danach wurde es ruppiger, Luca Zitterbart und Joonas Järvinen setzen harte Checks, und die DEG kam zu weiteren Chancen. Alexander Ehl hatte die größte, verzog aber, und im Gegenzug fiel der Ausgleich. Gegen den Schuss von Adam Payerl unter die Latte war der erneut ganz starke Haukeland (38 Paraden) machtlos.

Auch im letzten Drittel flogen zahlreiche Schüsse auf das DEG-Tor. Wobei der Großteil für Haukeland keine harte Prüfung darstellte, weil seine eng vor dem Tor stehenden Vorderleute die Augsburger meist außen hielten. Nun sah das auf der anderen Seite aber ähnlich aus – da hätte es einen mutigen Cumiskey-Vorstoß oder einen O‘Donnell-Schuss schon gebrauchen können. Erst in Überzahl knapp neun Minuten vor dem Ende wurde es wieder richtig gefährlich, Ehl traf die Latte. Mehr kam aber nicht mehr von der DEG. „Wir haben es ihnen zu leicht gemacht, hatten zu wenig Verkehr vor dem Tor“, befand Bernhard Ebner hinterher. Wie man es besser macht, zeigten zweieinhalb Minuten vor dem Schluss die Panther: Schießen, nachgehen, schießen – Samuel Soramies traf zum 2:1. Was der DEG den Stecker zog. Danach kam sie kaum noch kontrolliert hinten raus, schaffte es erst eine halbe Minute vor dem Ende, einen sechsten Feldspieler zu bringen. Eine echte Chance gab es nicht mehr.